Vorfall ohne Folgen

Beamter bedroht und stößt Wiener Autofahrer

Wien
10.04.2019 18:10

Zuerst überholt ein MA-40-Mitarbeiter mit überhöhter Geschwindigkeit das Auto von Markus M. (Name geändert) - ohne zu blinken. Als der Wiener Autofahrer deswegen die Lichthupe betätigt, brennen dem rabiaten Überholer offenbar die Sicherungen durch. Er bremst ab, steigt aus und verpasst dem Opfer zwei schlagartige Stöße auf die Brust: „Alter Trottel“, schimpft er den geschockten M. und droht damit, ihm „in die Goschn“ zu hauen - so „dass die Brille davonfliegt“. Dann fährt der wütende Beamte davon - abermals ohne zu blinken. Konsquenzen? Keine.

Der Arzt riet M. zu Ruhe und Schonung, sieben Wochen lang wurde er krankgeschrieben. Unübersehbare Hämatome auf seiner Brust schränkten seine Beweglichkeit deutlich ein. M. bereitete eine Anzeige wegen Nötigung, Körperverletzung und gefährlicher Drohung vor.

„In Widersprüche verwickelt“
Doch zu seinem Erstaunen verzichtete die Staatsanwaltschaft auf ein Ermittlungsverfahren. M. dazu: „Die Richterin meinte, ich hätte mich in Widersprüche verwickelt, da der Kontrahent nicht wie von mir angegeben zwischen 185 cm und 190 cm groß sei, sondern lediglich 180 cm. Obwohl die beschuldigte Person nicht bestreitet, dort gewesen zu sein, und bei der Verhandlung anwesend war ...“

Der 50-Jährige war nach dem Vorfall sofort auf die nächstgelegene Polizeistation gefahren. Gegenüber der „Krone“ kritisiert er auch den Inspektor, der seine Aussage bearbeitet hat: „Ich habe einen empathielosen Polizisten erwischt, der meine Sicht der Dinge in der Zeugenvernehmung nicht einfließen hat lassen.“

Vertrauen erschüttert
Die
Art und Weise, wie der Fall verlaufen ist, hat das Vertrauen des Wieners in die Justiz erschüttert: „Hier werden Opfer erneut zu Opfern gemacht.“ Für M., ist die Problematik jene, dass die Rechtsprechung so dazu beiträgt, „dass das Unrechtsbewusstsein des Einzelnen einfach nicht mehr vorhanden ist“.

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