Satellitendaten zeigen
Seit 1980 stirbt in Österreich immer mehr Wald
Intensive Forstwirtschaft, Stürme und Trockenheit sowie Borkenkäfer dezimieren seit den 1980er-Jahren den Wald hierzulande stark und werden dies künftig vermehrt tun, sagte der Waldexperte Cornelius Senf am Dienstag bei der Generalversammlung der European Geosciences Union (EGU) in Wien. Wie Satellitendaten zeigen, geht europaweit jährlich eine Waldfläche in etwa der Größe Sloweniens verloren.
Senf, der am Institut für Waldbau der Universität für Bodenkultur in Wien forscht, analysierte mit Kollegen Daten der zivilen „Landsat“-Satelliten der NASA, die bereits seit 1972 über die Erde kreisen und die Kontinente von oben fotografieren. Ihre Aufnahmen sind das am weitesten zurückreichende, bis heute lückenlos vorhandene Archiv über die Vegetation, erklärte er.
Die Forscher stellten in ihrer im Vorjahr veröffentlichten Studie fest, dass seit 1980 in Europa im Schnitt 1,5 Prozent mehr an Waldfläche pro Jahr zerstört werde. Während anno 1980 Wald im Ausmaß von 12.600 Quadratkilometern betroffen war, waren es 2018 bereits 21.000 Quadratkilometer. „Dies entspricht der Fläche des Staatsgebietes von Slowenien“, so Senf. Auch in Österreich sei ein starker Anstieg beim Waldverlust zu verzeichnen.
Mehr Schäden durch Extremereignisse
In den vergangenen zehn Jahren hätten die Schäden durch Extremereignisse zugenommen. So zerstörte 2007 der Orkan Kyrill im deutschen Sauerland 30 Prozent der Waldfläche. In der slowakischen Tatra gab es nach Stürmen vermehrt Totholz, durch das sich der Borkenkäfer extrem vermehrte. Auch hier ging durch Naturereignisse viel Wald verloren.
Der Mensch zerstört aber auch direkt große Flächen, berichtet Senf. In Westpolen forstete er nach dem Zweiten Weltkrieg massiv mit Kiefern auf. Diese sind nun ein wertvoller Rohstoff, den er nun ebenso massiv verwertet. Außerdem gäbe es Kahlschläge für Übertagebergbau, also große Minen in ehemaligen Waldgebieten.
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