„Bullen“ überragend

Salzburg: Kein Titel? Einzig bei Totalversagen

09.04.2019 08:14

Der Traum vom packenden Titelrennen in der Bundesliga ist jäh geplatzt! Mit dem 2:0-Sieg Salzburgs beim LASK galoppierte der Meister in der Tabelle wieder davon. Bei acht ausstehenden Runden liegt Marco Roses Elf sieben Zähler voran.

Eine kleine Welt, die noch größer wirkt, wenn man sich vor Augen hält, dass die Bullen den mit Abstand teuersten und besten Kader der Liga beschäftigen, die größte Titelkampferfahrung besitzen, die meisten Siege feierten, die wenigsten Niederlagen kassierten, am öftesten über ein Tor jubelten, am seltensten eins hinnehmen mussten. Und, und, und …

Hinzu kommt, dass in der 45-jährigen Bundesliga-Historie noch NIE ein Team einen auch nur annähernd so großen Vorsprung im Endspurt noch vergeigte. Auch das Momentum ist auf Seiten der Mozartstädter, die das direkte Duell als „Sechs-Punkte-Spiel“ ausriefen. So gesehen war die erste LASK-Heimpleite ’18/19 für Roses Mannen doppelt wertvoll und kommt schon einer Titel(vor)entscheidung gleich.

Kurzum: Die Bullen können sich am Weg zum sechsten Titel in Folge nur selbst schlagen. Rose mahnt stets, Demut zu zeigen, die Konkurrenz ernst zu nehmen. Das gelingt dem Team. Bricht es nicht komplett ein und präsentiert sich wider Erwarten arrogant, kann nur ein sportliches Totalversagen die neuerliche Meisterschaft verhindern.

Bub von Böller getroffen
Die Bullen distanzierten sich indes gestern ausdrücklich „von jeglicher Form von Gewalt und dem illegalen Einsatz von Pyrotechnik“, nachdem ein Balljunge in Pasching von einem Böller getroffen und verletzt worden war. Der Täter soll ausgeforscht werden.

Christoph Nister, Kronen Zeitung