Nach Hacker-Angriff

Google China schließt angeblich bereits am 10. April

Nach Hacker-Angriffen auf Konten seines E-Mail-Dienstes Gmail scheint Google endgültig ernst zu machen und sich aus dem Suchgeschäft in China zurückzuziehen. Wie die Zeitung "China Business News" unter Berufung auf einen Werbepartner von Google am Wochenende berichtete, stelle der Internetkonzern seine Suche zum 10. April in China ein. Offiziell ankündigen wolle Google diesen Schritt noch am Montag. Ob der Suchmaschinengigant auch weitere Aktivitäten in China beendet, sei noch unklar.

Google hatte vor zwei Monaten von massiven Hacker-Attacken aus China berichtet und angekündigt, sich nicht mehr der Zensurforderung Pekings beugen zu wollen. Dafür werde man notfalls auch das Geschäft in China aufgeben, hatte der Konzern damals ausrichten lassen. Seitdem war intensiv darüber verhandelt worden, zu welchen Bedingungen Google seine chinesische Suchmaschine weiterbetreiben darf.

Die Regierung in Peking hatte stets mit Nachdruck betont, dass sie für Google keine Ausnahme bei der politischen Zensur von Suchergebnissen machen werde. Google werde "die Konsequenzen tragen müssen", wenn der Konzern seine lokale Suchmaschine nicht mehr zensiere, erklärte der chinesische Minister für Industrie und Informationstechnologie, Li Yizhong.

Experten fürchten indes, dass ein vollständiger Rückzug Googles aus China die chinesischen Internetnutzer in die Isolation treiben könnte. Grund dafür sei, dass viele kleine und mittelständische Anbieter neben der Google-Suche auch auf den Google-Werbeserver AdWords, den E-Mail-Dienst Gmail und andere Leistungen zurückgreifen. Diese könnten bei einer Abschaltung der Suchseite google.cn ebenfalls gesperrt werden. (siehe Infobox)