Jagd auf Wiener Raser

Drogenrausch: Amokfahrt bis nach Niederösterreich

Wien
08.04.2019 12:34

Einen „alten Bekannten“ hat die Wiener Polizei am Sonntagabend am Gaudenzdorfer Gürtel in Wien anzuhalten versucht, der in der Vergangenheit immer wieder aufgrund von Drogendelikten aufgefallen war. Doch der Fahrer, ein 52-jähriger Österreicher, dachte gar nicht daran, sich kontrollieren zu lassen und stieg aufs Gas. Daraufhin begann eine wilde Jagd mit der Polizei, die bis nach Niederösterreich führen sollte.

Gegen 18.45 Uhr fiel den Beamten beim Gaudenzdorfer Gürtel 65 der 52-Jährige in seinem Wagen auf. Da der Mann schon früher durch das Nichteinhalten der geltenden Gesetze der Polizei aufgefallen war, entschlossen sie sich, ihn einer Kontrolle zu unterziehen. Doch der Fahrer raste sofort über die Linke Wienzeile in Richtung stadtauswärts davon - ohne Rücksicht auf Verluste.

Mehrfach habe der Lenker rote Ampeln überfahren und war mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs, gefährdete dabei auch zahlreiche Verkehrsteilnehmer, wie Polizeisprecher Harald Sörös am Montag berichtete.

Als der Verdächtige verkehrsbedingt kurz anhalten musste, versuchte die Polizei die Gelegenheit zu nutzen und den Raser aus dem Fahrzeug zu ziehen. Doch das Vorhaben sollte nicht gelingen, erneut stieg der Lenker aufs Gas und raste davon. Zwei Polizeiautos aus Wien nahmen die Verfolgung auf. Als der Autolenker schließlich die Wiener Stadtgrenze überschritten hatte, bekamen die Beamten auch noch Unterstützung seitens der Autobahnpolizeiinspektionen Altlengbach sowie Alland.

Von Polizeiautos umzingelt und gestoppt
Danach spielten sich filmreife Szenen ab - die Polizei konnte den Flüchtigen mit den Streifenwägen umzingeln und „durch koordiniertes Abbremsen“ auf der Westautobahn anhalten. Zwar versuchte der mutmaßliche Täter erneut zu fliehen, stieg auf das Gaspedal und rammte eines der Autos, doch er konnte von den herbeieilenden Beamten überwältigt und festgenommen werden. Er befindet sich in Haft.

Wie die Ermittlungen ergeben sollten, hat der 52-jährige Verdächtige bereits mehrere Vorstrafen und besitzt überdies keinen Führerschein. Auch dem Alkohol hatte der mutmaßliche Raser vor seiner Wahnsinnsfahrt zugesprochen, ein Alkotest ergab 1,6 Promille. Zusätzlich besteht der Verdacht, dass der Lenker unter dem Einfluss von Tabletten stand. Mehrere davon seien bei dem Festgenommenen sichergestellt worden, so Sörös.

Doch auch die Liste der Vergehen, die sich der Verdächtige im Zuge der Verfolgungsjagd hatte zuschulden kommen lassen, ist lang: Zahlreiche Übertretungen der Straßenverkehrsordnung, Fahren unter Alkohol- und Suchtmitteleinfluss und ohne Führerschein, sowie auch strafrechtliche Delikte wie Gefährdung der körperlichen Sicherheit im Straßenverkehr, versuchte schwere Körperverletzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt gehen unter anderem auf das Konto des mutmaßlichen Rasers.

„Glück, dass keine Person zu Schaden kam“
„Es ist von Glück zu sprechen, dass keine Personen zu Schaden kamen. Die Anhaltung des Tatverdächtigen war zudem nur aufgrund des professionellen und koordinierten Einschreitens der beteiligten Polizisten der Landespolizeidirektionen Niederösterreich und Wien möglich“, betonte Sörös.

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