20-jähriger Held

Alkolenker gestoppt: „Ich hab’ einfach gehandelt“

Oberösterreich
08.04.2019 06:00
Jede Menge Mut hat Jan Mühlecker (20) aus Vöcklabruck bewiesen, als er in Gurten einen Alkolenker (49) verfolgte und ihm dann den Autoschlüssel abnahm. Der angehende Pfleger musste einiges über sich ergehen lassen: „Er hat gesagt, er bringt mich um. Ich hab’ einfach gewartet, bis die Polizei kommt.“

„OÖ Krone“:Wie haben Sie bemerkt, dass der Mann hinterm Steuer alkoholisiert ist?

Jan Mühlecker: Als ich ihn das erste Mal gesehen hab’, ist er um sein Auto gewankt. Da hab’ ich mir gedacht, der hat vielleicht gesundheitliche Probleme. Als er mir dann plötzlich immer schneller und in Schlangenlinien hinterhergefahren ist, ist mir irgendwann in den Sinn gekommen, dass der wahrscheinlich völlig besoffen ist.

„OÖ Krone“: Sie haben dann die Verfolgung aufgenommen?

Jan Mühlecker: Der ist sicher mit 140 km/h dahingerast und ich bin ihm mit etwas Abstand nachgefahren. Er ist dann mit seinem Auto immer wieder auf die Gegenfahrbahn geraten. Ein entgegenkommendes Auto ist Gott sei Dank schnell genug ausgewichen, sonst wäre es zu einem schlimmen Frontalzusammenstoß gekommen. Kurz nachdem das passiert ist, hat er dann bei einem Firmengelände angehalten, um aufs Klo zu gehen.

„OÖ Krone“: Dort haben Sie dann auch angehalten?

Jan Mühlecker: Ich bin ausgestiegen, zum Auto gelaufen und hab’ einfach seinen Schlüssel abgezogen. Er hat dann natürlich gleich seinen Unmut kundgetan und so Sachen wie ,Ich bring dich um’ geschrien. Ich hab’ mich dann einfach aus der Situation entfernt und die Polizei gerufen.

„OÖ Krone“: Das wird ihm gar nicht gefallen haben.

Jan Mühlecker: Er hat meine Kennzeichen vom Auto gerissen und meine persönlichen Gegenstände überall verstreut. Dann hat er immer gesagt, dass das ja mal passieren könnte, dass man betrunken ist.

„OÖ Krone“: So mutig hätte in dieser Situation nicht jeder reagiert.

Jan Mühlecker: Ich hab’ da einfach gehandelt. Wenn ich jetzt drüber nachdenke, war es eh eine unüberlegte Aktion von mir.

Interview: Lisa Stockhammer, Kronen Zeitung

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