Gishild Schaufler

Die neue Stimme für den Naturschutz

Salzburg
08.04.2019 15:09
Zehn Bewerber und drei Hearings: Wochenlang diskutierte die Landesregierung darüber, wer in den kommenden fünf Jahren die Landesumweltanwaltschaft leitet. Am Ende setzte sich Gishild Schaufler als klar beste Anwärterin durch. Sie löste Wolfgang Wiener ab, der das Amt 20 Jahre lange innehatte.

„Ich habe sehr viele positive Rückmeldungen bekommen“, sagt die 41-Jährige zu ihrem neuen Job. Für Landesvize Heinrich Schellhorn (Grüne), der für das Umweltressort zuständig ist, hat sie in einem Kandidaten-Hearing und bei zwei Gesprächen mit der Landesregierung „die beste Performance abgelegt“.

Am 1. April übernahm Gishild Schaufler das achtköpfige Team der Landesumweltanwaltschaft (LUA). Nach dem legendären Eberhard Stüber und Wolfgang Wiener ist sie erst die dritte Leiterin der 1985 ins Leben gerufenen Einrichtung.

Als weisungsunabhängige Stimme für Natur um Umwelt hat die LUA Parteienstellung bei allen größeren Bauvorhaben. Für viele gilt sie damit quasi als natürliche Feindin der Wirtschaft: „Vor mir muss niemand Angst haben“, lacht Schaufler und weist darauf hin, dass in der Vergangenheit die meisten Projekte ohne größere Probleme über die Bühne gebracht wurden. „Die Wirtschaft kann ohne Umwelt nicht, wir können aber auch ohne Wirtschaft nicht.“ Manches Mal müsse man aber trotzdem sagen: „Das geht leider nicht!“

Mönchsberg-Garage als erster Knackpunkt
Eines dieser Projekte ist für Schaufler die geplante Erweiterung der Mönchsberggarage. Das Land Salzburg urteilte erst vor wenigen Wochen, dass dafür keine umfangreiche Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) notwendig ist.

Wolfgang Wiener hat dagegen Beschwerde eingebracht, hinter der auch die neue Umweltanwältin steht: „Eine UVP bedeutet ja nicht automatisch, dass alles verhindert wird. Ich will das Verfahren aber in gerade Bahnen lenken.“ Persönlich hält sie aber wenig vom Ausbau: „Neue Parkplätze ziehen mehr Verkehr an.“

Lichtverschmutzung als neues Umwelt-Thema
Die Dreifach-Akademikerin und Mutter von zwei Kindern (12 und 15) lebt in Elsbethen und arbeitet seit 2013 für die LUA – zuletzt 25 Stunden. Zuständig war sie für den Bau von Speicherteichen, Sportplätzen und Flutlichtanlagen.

Die Lichtverschmutzung ist ihr ein besonderes Anliegen. „Das ist noch ein sehr junges Thema.“ Dabei gehe es um den Schutz von Insekten, die als Bestäuber oder Nahrungsquelle für andere Tiere eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen, aber auch um die Menschen: „Lichtverschmutzung ist für viele gesundheitliche Probleme verantwortlich.“

Ihr Büro sieht Schaufler auch als Beratungseinrichtung: Sie will viele Gespräche mit Projektbetreibern führen, um Probleme vorab aus dem Weg zu räumen und dazu auch als Service auch schriftliche Leitfäden ausarbeiten.

Wolfgang Fürweger
Wolfgang Fürweger
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