Verbot im Anmarsch

Fremdwährungs-Kredite: Zahlen nun die Kunden drauf?

Steiermark
14.03.2010 12:13
Fremdwährungs-Kredite sind bei den Steirern über viele Jahre der große Renner gewesen. Erst nach Ende der Laufzeit - nach mindestens 20 Jahren - sollten sie getilgt werden, sie boten Top-Zinsen und großes Sparpotenzial. Wegen schwankender Kurse will man diese Kredite jetzt aber verbieten - und Draufzahler ist wohl der kleine Mann.

20.000 Fremdwährungskredite haben steirische Privatkunden derzeit laufen, schätzen Branchenexperten. Vielleicht nicht mehr lange, denn die Finanzmarktaufsicht verbietet künftig die Kreditvergabe - mit der durchaus schlüssigen Begründung, die vor allem bei Häuslbauern beliebte Finanzierung sei zu riskant. Schließlich könnte der Wechselkurs der Fremdwährung steigen und sich ein Schuldenberg anhäufen. Verlierer: der kleine Sparer.

Umstellung der Konten bereits angelaufen
Banken haben deshalb bereits mit der Umstellung von Kundenkonten (etwa in Euro) begonnen. "Allerdings nicht immer zum Vorteil für die Sparer", ärgert sich Hannes Dolzer, WK-Fachgruppenobmann der steirischen Finanzdienstleister, die um ihr Geschäft zittern. Seine ebenfalls nachvollziehbare Argumentation: Fremdwährungskredite hätten auch finanzielle Vorteile gebracht, zudem würden sich die Banken wieder ein Körberlgeld verdienen. "Die Kunden dürfen die Zeche zahlen!" Verlierer: wieder der kleine Sparer.

Daten und Fakten

  • Besonders beliebt waren Frankenkredite, vor allem bei Häuslbauern. Die Kreditnehmer profitierten von niedrigen Zinsen und einem günstigen Wechselkurs. In Krisenzeiten brachen Fondskurse aber ein, viele erlitten Verluste.
  • Wenn es nach den Plänen der Finanzmarktaufsicht geht, sollen in Kürze nur noch Firmen, Personen mit Einkommen in Fremdwährung und vermögende Privatkunden die Möglichkeit haben, die Vorteile eines Fremdwährungs-Kredites zu nutzen.
  • Zahlreiche Steirer sind von Kredit-Umstellungen betroffen. Die AK kennt die wichtigsten Verhaltensregeln: das Gespräch mit der Hausbank suchen, die Risiken abwägen, Fremdwährungs-Kredite nur dann abschließen, wenn man sich die Finanzierung auch in Euro leisten kann. Und: Man lässt sich immer auf Spekulationen ein!

von Gerhard Felbinger und Gerald Schwaiger ("Steirerkrone") und steirerkrone.at

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