Er wurde bisher nicht ein einziges Mal beim Rasen erwischt und fuhr offenbar auch noch nie bei Rot über eine Ampel. Am Innsbrucker Landesgericht saß der damalige Taxifahrer, der mittlerweile den Job gewechselt hat, wie ein Häufchen Elend vor Richterin Helga Moser. „Es tut mir aufrichtig leid, was damals passiert ist und ich möchte der Familie mein Beileid bekunden. Aber ich bin mir keiner Schuld bewusst“, meinte der Angeklagte. Es habe leicht geregnet, und es war dunkel. „Plötzlich nahm ich eine weiße Gestalt vor mir wahr. An mehr kann ich mich nicht erinnern.“
Auch Zeugin sah Frau nicht
Eine Konditorin, die gerade auf dem Weg zur Arbeit war und wenige Meter hinter dem Taxi fuhr, war überrascht, warum der Wagen vor ihr bei grüner Ampel plötzlich eine Vollbremsung hinlegte. „Ich habe auch niemanden auf der Straße gesehen. Das Taxi war – ähnlich wie ich – etwa mit 50 km/h unterwegs“, so die Zeugin.
Volle Berufung angemeldet
Für Richterin Moser war aber klar, dass der 28-Jährige die Frau sehen hätte müssen, wenn er aufmerksam gefahren wäre. Wegen fahrlässiger Tötung wurde der Mann zu 3000 Euro Geldstrafe verurteilt. Der Verteidiger des Taxlers meldete – zur Überraschung der Richterin – sofort volle Berufung an.
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