Kurz schwer beleidigt

Wegen Identitären-Linie dreht FPÖ-Politiker durch

Österreich
06.04.2019 09:29

Die Debatte um den Umgang mit den Identitären in Österreich sorgt für den ersten handfesten Krach zwischen den Regierungsparteien ÖVP und FPÖ. Dass Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) die Auflösung der rechtsextremen Gruppierung prüfen lässt und seinen Koalitionspartner dazu auffordert, „jede Verbindung aufzulösen“, stößt einigen Freiheitlichen sauer auf. „Er ist eben ein rückgratloser Wurm, der unbescholtene und rechtschaffene Bürger kriminalisiert“, schimpfte die burgenländische FPÖ-Ortsgruppe Oggau gegen den ÖVP-Chef. Die Entschuldigung folgte prompt.

„Ein richtiges Weichei eben, der auf Zuruf der Linksextremisten in die Hose gackt. Wenn der Basti lieber mit den Roten regieren möchte, soll er es sagen!“, hetzte die Ortsgruppe weiter. Einige Stunden später wurde das Posting wieder gelöscht. Später folgte eine Entschuldigung der FPÖ-Ortsgruppe. Die Facebook-Seite, die als Profilbild Christian Eissner, den einzigen Gemeinderat der FPÖ Oggau und Burschenschafter zeigt, die ist mittlerweile offline.

Tschürtz: „Das ist natürlich abzulehnen“
Auch Burgenlands FPÖ-Chef und Landeshauptmann-Stellvertreter Johann Tschürtz verurteilte das Posting scharf. Er kündigte gegenüber orf.at an, mit Eissner ein klärendes Gespräch zu führen: „Warum er das geschrieben hat, weiß ich nicht, das ist aber natürlich abzulehnen“, so Tschürtz. 

„Soros-Abkömmling“: Rechte attackieren Kurz im Web
Doch auch immer mehr rechte User wettern im Internet gegen Kurz und seinen scharfen Umgang mit den Identitären. So bezeichnete ein User Kurz als „Soros-Abkömmling“ - in Anspielung auf den ungarischstämmigen US-Milliardär George Soros, der auserkorenes Lieblingsfeindbild von Ungarns rechtskonservativem Premier Viktor Orban ist. Ein anderer Hitzkopf meinte, Kurz verfolge „die letzten Patrioten“.

Für einen anderen User sei der Kanzler „eine Enttäuschung“ und zeige jetzt „sein wahres Gesicht“. Hintergrund der Aufregung ist die klare Linie des Kanzlers in Sachen Identitäre. So lässt Kurz nun die Auflösung des Vereins prüfen, nachdem eine Spende des Christchurch-Massenmörders Brenton Tarrant an die Rechtsextremen aufgeflogen war. 

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