"Wir müssen Geduld haben – auch wenn das nicht unser vorrangiges Ziel ist." Was Coach Walter Kogler vor dem Spiel vorsichtig anmerkte, musste seine Elf tatsächlich in die Tat umsetzen. Dabei hätte die Zurückhaltung bereits nach 30 Sekunden abgelegt werden können – aber von Fabiano sprang das Leder in die Hände von Lustenau-Keeper Dobnik was für lange Zeit die gefährlichste Aktion im schwarz-grünen Spiel blieb. Weil die Vorarlberger sehr tief standen, vorerst nur auf Zerstören aus waren.
Zerstört wurde nach acht Minuten auch der Traum von Boris Prokopic: Der Neo-Innsbrucker musste nach einem Zusammenstoß mit Dobnik verletzt abtransportiert werden – die für den Youngster niederschmetternde Diagnose: Doppelter Bänderriss, sechs Wochen Pause! Wacker musste diesen Schock erst einmal verdauen – was gut eine halbe Stunde dauerte. Erst dann wurde kombiniert, Chancen herausgespielt. Perstaller hätte nach Doppelpass mit Harding den Ausgleich erzielen müssen, schob aber den Ball am herauseilenden Dobnik und am Pfosten vorbei (35.).
Vorarlberger Catenaccio
Und als ob dies an Negativerlebnissen noch nicht gereicht hätte: Fröschl übernahm einen Hagspiel-Stanglpass direkt, traf ins kurze Eck – 0:1 (38.). Mit der Führung im Rücken zeigte Lustenau erst recht, was Vorarlberger Catenaccio ist: Mit zehn Mann wurde der Strafraum verriegelt.
Ab der 60. Minute mehr schlecht als recht – denn der Abwehr-Beton bröckelte zusehends. Es brannte teilweise lichterloh – nur Jubel wurde keiner entfacht: Weil Mossoros Kopfball nach Sara-Ecke von Cengiz auf der Linie geklärt wurde (63.). Perstallers Schuss aus 10 Metern in den Händen von Dobnik landete (65.). Da machte es Fröschl besser: Nach einem Konter traf er genau ins lange Eck – 0:2 (80.). Doch nur 55 Sekunden später keimte nochmals Hoffnung auf: Harding-Flanke, Mossoro per Kopf – 1:2 (81.).
Rot für "Scheibenwischer"
Wacker rannte permanent an, versuchte im Finish mit der Brechstange zum Ausgleich zu kommen. Und wurde in der Nachspielzeit auch noch von Schiedsrichter Harkam bestraft: Sein Assistent Strasser übersah eine klare Ecke für Innsbruck, Svejnoha zeigte ihm den "Scheibenwischer" – Rot. Was auch für den Tschechen eine Pause bringt…
von Gernot Gsellmann, Tiroler Krone
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