Ein Grund für die täglich steigenden Kosten ist unter anderem, dass sich die Stadt die Option offen gelassen hat, die Arena zurückzubauen. Die Baufirma ist deshalb seit Monaten in Warteposition, hinzu kommen Mietkosten, wie für die temporären Stiegen im Stadion. "Allein diese Option hat bislang um die fünf Millionen Euro verschlungen", weiß ein Insider zu erzählen.
Und das, obwohl der Gemeinderat bereits im Juli 2009 beschlossen hatte, dass die Arena mit 30.000 Sitzplätzen ausgebaut wird. Allerdings nur, wenn der Bund die gesamten Kosten übernimmt – und die sind inzwischen ja deutlich gestiegen.
"Es ist höchste Eisenbahn"
Obwohl zwischen dem 30. Juli 2009 und dem 5. März 2010 gezählte sechs Termine und ein reger Schriftverkehr zwischen den Vertretern des Bundes und den Verantwortlichen der Stadt stattgefunden haben, um die Kostendeckung endlich zu klären, gibt es weiterhin keine Einigung. "Es ist höchste Eisenbahn, etwas zu unternehmen", warnt Rathaus-Chef Peter Jost.
Sieben Mal ausverkauft
Die Grünen sprechen bereits davon, dass die Hypo-Arena die 100-Millionen-Euro-Marke überschritten habe. Eine Rekordsumme, bedenkt man, dass das Stadion seit der EURO 2008 nur sieben Mal ausverkauft war: Bei drei EM- und zwei Länderspielen, beim Eishockey-Derby und beim Konzert von Herbert Grönemeyer.
Bewilligung für Länderspiele fehlt
In diesem Jahr sollen zwei weitere Länderspiele im Mai und im August stattfinden. Dafür braucht das Stadion aber erneut eine Bewilligung. "Mit dem Auslauf des Baubescheids wurde nunmehr dem Bauherren mitgeteilt, dass die Bestätigung für die bescheidgemäße Ausführung für die temporären Teile des Stadions abgelaufen ist", bestätigt ein Sprecher der Baufirma Porr.
Nach der neu entflammten Polit-Debatte um die Zukunft des Stadions ist im Rathaus jetzt große Hektik ausgebrochen. Am Samstag starten Geheimgespräche über die Zukunft der Arena zwischen der SPÖ (ist für Rückbau) und der FPK (für den Ausbau). Am Montag verhandelt Scheider mit der ÖVP. Und am Dienstag soll im Stadtsenat eine Einigung erzielt werden, wie es mit der Arena weitergeht.
von Thomas Leitner, "Kärntner Krone"
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