Hürde bei See-Anflug:

Tram-Leitung entpuppt sich als Falle für Schwäne

Oberösterreich
05.04.2019 10:00
Es ist ein Problem, an das vorher niemand gedacht hat: Die Fahrleitung der Traunseetram in Gmunden hat sich als Falle für Schwäne entpuppt. Bereits mehrere Tiere sind mit den Kabeln kollidiert, eines ist sogar gestorben. Der Umweltausschuss hat dem Bahnenbetreiber deshalb Maßnahmen aufgetragen.

Letzten Herbst hat ein Schwan, der auf einem Bus durch die Gmundner Innenstadt fuhr, noch für Erheiterung gesorgt. Tierarzt Andreas Hecht hat den Vorfall damals zufällig fotografiert.

Ein Schwan ist nach Kollision mit Leitung gestorben
Mittlerweile ist ihm nicht mehr zum Lachen zumute, denn die Öffis haben sich zu einem Problem für die edlen Wasservögel entwickelt.  „Die Oberleitung der Tram ist genau in der Einflugschneise der Schwäne auf den See“, ist Hecht, der nicht nur Tierarzt, sondern auch Gemeinderatsmitglied der Bürgerinitiative BIG ist, alarmiert. Ihm seien bereits acht Schwäne bekannt, die gegen die Leitung gekracht und herabgestürzt wären. Einer ist sogar gestorben. Der Umweltausschuss der Stadt hat darum im November beschlossen, dass Bahnenbetreiber Stern & Hafferl Maßnahmen setzen muss – passiert ist aber nichts. Neben der Leitung aufgehängte Fahnen könnten laut Hecht helfen, dass die Vögel, die mit bis zu 60 km/h fliegen, die Kabel besser sehen. „Ich will niemanden beschuldigen, weil dieses Problem einfach nicht bedacht wurde. Aber der Betreiber muss handeln“, so Hecht.

Naturschutzbescheid für Fähnchen nötig
Seitens Stern & Hafferl weiß man von fünf Schwan-Unfällen. Nur bei einem wäre die Leitung nachweislich die Verletzungsursache gewesen. Ein anderer wäre gegen einen Reisebus gekracht, einer tot unter der Brücke getrieben, einer auf einem Bus gelandet und ein weiterer unbekannter Weise am Rathausplatz gewankt. „Aus unserer Sicht ist es kein Problem, Fähnchen anzubringen. Eigentümer der Brücke und Masten ist aber die Stadt und für Veränderungen braucht es einen Naturschutzbescheid“, sagt Stern & Hafferl-Chef Günter Neumann.

Simone Waldl
Simone Waldl
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