Maschinen aus Georgien

Bettler stranden nach Billigflug am Airport Wien

Wien
05.04.2019 06:00

Das osteuropäische Bettlerwesen hat offenbar auch den Flughafen Wien erreicht. Ein Exekutivinsider berichtet von täglich bis zu 30 jungen Männern und vereinzelt auch Frauen, die sich in Georgien ohne Einreisepapiere an Bord einer Billigfluglinie schmuggeln und in Schwechat stranden.

Täglich um 13.30 Uhr kommt aus der drittgrößten Stadt Kutaissi (mehr als 150.000 Einwohner) in Wien-Schwechat eine georgische Maschine an. Neben einigen seriösen Geschäftsleuten und dem einen oder anderen Urlauber mit gültigem Visa befindet sich dabei meist eine stattliche Anzahl an Bettlern an Bord.

„Die Bettlermafia agiert immer dreister"
„Die billigen Flugtickets von weit weniger als 100 Euro kommen den meist jungen Männern wie gerufen. Sie glauben, damit ein Einfallstor in die EU gefunden zu haben. Die Bettlermafia agiert also offenbar immer dreister“, schildert ein Fremdenpolizist, der sich täglich mit den georgischen Passagieren, die illegal einzureisen versuchen, herumschlagen muss.

Rückflug geht erst am nächsten Morgen
Denn oft tummeln sich in der sogenannten neutralen Zone vor der Passkontrolle – dem Niemandsland im wahrsten Sinne des Wortes – bis zu 30 mutmaßliche Bettler: Einreisen dürfen diese meist nicht, weil sie weder Papiere noch Adresse oder Hotel in Österreich haben. Diese Schar der kaum Deutsch sprechenden und oftmals verwahrlosten Menschen muss bis zur Erledigung der Abschiebeformalitäten „sicherheitspolizeilich verwahrt“ werden. Denn der Rückflug nach Kutaissi findet erst am nächsten Morgen um 5.55 Uhr statt.

Doch herumgesprochen hat es sich offenbar noch nicht. „Denn kaum sind die einen gelandet, kommen ihre Landsleute karussellartig nach“, so ein Airport-Mitarbeiter, der regelmäßig Augenzeuge der Szene wird. Völlig unklar ist den heimischen Behörden aber noch, wie die Georgier in ihrer Heimat überhaupt an Bord gehen dürfen. Denn eigentlich dürften sie ohne Visa nicht in die Maschine.

Mark Perry, Kronen Zeitung

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