Zollkontrollen drohen

Brexit: Briten haben Angst um ihre Würste

Ausland
04.04.2019 08:02

Die Europäische Union würde unverzüglich Zollkontrollen einführen, wenn Großbritannien ohne Abkommen aus der EU austritt. Das hätte auch Auswirkungen auf britische Urlauber: Diese müssten dann unter anderem um ihre Würste fürchten.

Der zuständige EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici betonte am Mittwoch in Brüssel, die EU-Kommission hoffe noch immer, dass ein „No Deal“-Szenario vermieden werden kann. Über verschiedene Brexit-Szenarien wollte der EU-Kommissar nicht spekulieren. Es bestehe aber die Gefahr, dass es am 12. April zu einem Brexit ohne Abkommen komme, dafür müsse die EU gerüstet sein.

Bei einem „No Deal“-Brexit wären Großbritannien für die EU sofort ein Drittland und der europäische Zollkodex für den Warenverkehr voll anwendbar, sagte Moscovici. Die Zollformalitäten würden bei einem „No Deal“ um 50 Prozent ansteigen, so der EU-Kommissar. Die Zölle müssten von den Importeuren bezahlt werden, dies hätte Konsequenzen für die Finanzen der Unternehmen.

„Geben Sie Ihre Würste ab!“
Die Briten fürchten indes um ihre Würste und andere Speisen, denn auch das Gepäck von Reisenden aus Großbritannien unterläge den Zollkontrollen. Die Reisenden dürften keine Waren tierischen Ursprungs und keine Geldsummen von mehr als 10.000 Euro mitnehmen. Kontrolliert würde nicht nur beim Eurotunnel in Calais, sondern auch auf jedem Flughafen in der EU. „Geben Sie Ihre Würste ab!“, titelte etwa die „Daily Mail“.

Die EU-Staaten hätten bereits „kolossale Arbeit“ in der Vorbereitung geleistet. So stelle Belgien über 400 neue Zöllner ein, Deutschland 900 und Irland mehr als 400. Insgesamt müsste das Personal um fünf bis zehn Prozent aufgestockt werden, erklärte Moscovici.

Die gleichen Anstrengungen wären dann aufseiten der Unternehmen nötig, um sich für einen „No Deal“ zu rüsten, damit weiter Handel mit Großbritannien betrieben werden könne und die Zollverfahren zu bewältigen seien. Die EU-Kommission wünsche den „No Deal“ nicht - aber „große Störungen“ und große Schlangen wären an Außengrenzen und Häfen eine Folge, sagte Moscovici.

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