Kaffeehaussterben?

Tabakgesetz sorgt weiter für bitteren Nachgeschmack

Wien
12.03.2010 16:44
Am 30. Juni endet die Übergangsfrist für die räumliche Trennung von Rauchern und Nichtrauchern in Kaffeehäusern mit über 50 Quadratmetern. Doch die meisten Gastronomen haben noch nicht umgebaut. Zu groß ist die Unsicherheit, dass sich die Investitionen nicht rechnen. Gleichzeitig wächst der Druck der Nichtrauchergruppe.

Dicke Rauchschwaden ziehen durch den hundert Quadratmeter großen Raum des legendären Wiener Café Hawelka. Niemand kann sich hier eine räumliche Trennung vorstellen. "Die Gäste wollen rauchen. Ein Verbot wäre ein Frevel an der Wiener Kaffeehaustradition", erklärt Günter Hawelka. "Falls es eine Demo der Wirte gibt, bin ich dabei", so Hawelka weiter, dessen Söhne diese beliebte Institution führen.

Verlängerung der Übergangsfrist gefordert
Außerdem konsumieren Nichtraucher weniger als jene, die dem blauen Dunst frönen. Bernt Querfeld (Café Landtmann) will Anfang April eine Urabstimmung unter den 3.200 Wiener Kaffeehausbesitzern durchführen und das Ergebnis dem Gesundheitsminister präsentieren.

Und Günter Ferstl, Obmann der Wiener Kaffeehäuser, fordert abermals eine Verlängerung der Übergangsfrist. Der Grund: Wer bis Sommer nicht umgebaut hat, muss seinen Betrieb als Nichtraucherlokal führen. Das wäre für viele der Ruin.

Rauchverbot als Frevel an der Kaffeehaustradition?
Außerdem wird spekuliert, dass in zwei Jahren ein generelles Aus für den Glimmstängel in der Gastronomie kommt. Dann wären die Investitionen umsonst gewesen. Günter Hawelka vom legendären Café in der Innenstadt weiß, dass seine Gäste den blauen Dunst schätzen. Ein Rauchverbot käme einem Frevel der Kaffeehaustradition gleich.

von Martina Münzer, Kronen Zeitung

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