In der Steiermark:

Deutschkenntnisse der Schüler unter der Lupe

Steiermark
04.04.2019 08:00

Fakten statt Emotion - das ist das Motto von Landesrätin Ursula Lackner, die sich auf eine FPÖ-Anfrage hin die Zahl ausländischer Kinder in unseren Klassen ausheben hat lassen. Demnach ist der Anteil an Schülern mit nicht deutscher Muttersprache vor allem in Graz sehr hoch, in den Bezirken vergleichsweise gering.

72.454 Kinder drücken derzeit die Schulbank in den steirischen Volks- (44.212) und Neuen Mittelschulen (28.454). 13.127 von ihnen sind nicht deutscher Muttersprache - das entspricht einem Anteil von 18,1 Prozent und damit knapp 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr. In den Volksschulen ist der Anteil höher (21,4%) als in den NMS (12,9%).

Aufgeteilt auf die Schulregionen ist der Anteil in Graz besonders hoch (46,3% - VS und NMS gemeinsam). Auch in Graz-Umgebung und Liezen gab es im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs. In allen anderen Regionen ist ein Minus zu verzeichnen. Der Grund: Die Flüchtlingswelle ist längst abgeebbt.

Deutschkenntnisse werden immer besser
„Insgesamt gibt es heuer zwar mehr Schüler mit nicht deutscher Muttersprache, zugleich ist die Zahl jener Kinder, deren Deutschkenntnisse nicht für den Unterricht ausreichen, spürbar gesunken“, erklärt Bildungslandesrätin Ursula Lackner (SP). Denn nur weil ein Kind in die Kategorie „nichtdeutscher Muttersprache“ fällt, bedeutet das nicht, dass das Kind nicht gut Deutsch spricht. Erst nach sechs in Österreich absolvierten Schuljahren, fallen die Kinder aus dieser Kategorie hinaus - egal wie schnell und gut sie unsere Sprache gelernt haben.

3315 Kinder können dem Unterricht nicht folgen
Die Zahl der sogenannten „außerordentlichen SchülerInnen“ - das sind Kinder, die zwar die Schule besuchen, aber dem Unterricht wegen mangelnder Sprachkenntnisse nicht ausreichend folgen können - ist im Vergleich zum Vorjahr um 13,7 Prozent (das sind 528 Kinder) gefallen. Insgesamt fallen steiermarkweit noch 3315 Kinder (4,6%) in diese Kategorie - gut die Hälfte von ihnen lebt in Graz.

Die Lage in der Steiermark ist also nicht so düster, wie oft vermutet: „An vielen Schulen ist die Situation für die Lehrer dennoch herausfordernd. Daher unterstützt das Bildungsressort des Landes die Schulen und Pädagogen mit einer Fülle von Maßnahmen, von denen alle Schüler profitieren, unabhängig von ihrer Herkunft“, erklärt Lackner.

Getrennte Förderklassen als Erfolgsmodell
An vorderster Front wird natürlich der Deutschunterricht forciert: Aktuell gibt es 56 entsprechende Förderklassen (der Großteil davon an Volksschulen) an 46 steirischen Schulstandorten, in denen insgesamt 742 Schüler sitzen. Zudem werden zahlreiche Förderkurse angeboten und viele Kinder werden auch integrativ - also sechs Wochenstunden parallel zum Unterricht in der Klasse - gefördert.

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