Vier Überweisungen

Moschee-Killer: Geld an Frankreichs Identitäre?

Ausland
03.04.2019 17:06

Der mutmaßliche Attentäter von Christchurch soll Geld an eine weitere Identitäre Bewegung in Europa gespendet haben. Im Herbst 2017 soll Brenton Tarrant insgesamt vier Überweisungen an die rechtsextreme Organisation Generation Identitaire getätigt haben. Erst kürzlich war bekannt geworden, dass er die Identitäre Bewegung Österreich (IBÖ) mit einer Spende finanziell unterstützt hat. 

Ob mit Generation Identitaire der französische Ableger der Identitären gemeint ist oder ob die Spenden an verschiedene Landesorganisationen gingen, sei laut Ermittlungsergebnissen des deutschen Bundeskriminalamts noch unklar. Die deutschen Behörden gingen jedenfalls von Frankreich aus, für den österreichischen Verfassungsschutz sei diese Frage noch offen, hieß es in einem „Standard“-Bericht am Mittwoch. Die Informationen der deutschen Behörden hätten ihren Ursprung offenbar direkt aus Neuseeland.

Spende an Sellner: Kurz fordert „volle Aufklärung“
Die Identitäre Bewegung Deutschland habe laut „Standard“ bisher dementiert, Geld vom mutmaßlichen Attentäter erhalten zu haben, die Identitäre Bewegung Österreich (IBÖ) nur auf die Anfang 2018 getätigte Spende an Martin Sellner, den Chef der rechtsextremen Bewegung in Österreich, verwiesen. Nach Bekanntwerden der Überweisung in Höhe von rund 1500 Euro wird der Bundesregierung zufolge die Auflösung mehrerer Vereine der Identitären überprüft und gegen Sellner ermittelt.

Dem „Standard“ zufolge ist Tarrant durch Investments in Kryptowährungen reich geworden und verfügte offenbar über bis zu 200.000 australische Dollar (rund 126.000 Euro). Mit seinem Vermögen habe er Rechtsextreme unterstützt, eine weitere Spende an die australische United Patriot Front (UPF) soll bisher bekannt gewesen sein, berichtete die Tageszeitung.

Massenmörder tourte durch Österreich
Bevor der gebürtige Australier und mutmaßliche Terrorist in zwei Moscheen in der neuseeländischen Stadt Christchurch am 15. März 50 Muslime ermordete, bereiste er Anfang Dezember aus Ungarn kommend Österreich und soll sich Medienberichten zufolge danach rund eine Woche lang im Baltikum aufgehalten haben.

Bezüglich der Nordkorea-Reise Tarrants, die 2014 gemeinsam mit drei Österreichern stattgefunden haben soll, gibt es laut „Standard“ bisher keine neuen Erkenntnisse. Die Behörden seien am Ermitteln, ob es Kontakte zu extremistischen Personen, Gruppierungen oder Netzwerken in Österreich gegeben habe, berichtete Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) am vergangenen Donnerstag dem Nationalrat.

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