Autonome Elektro-Golfs

VW testet selbstfahrende Roboterwagen in Hamburg

Elektronik
04.04.2019 07:30

Volkswagen schickt für seine ersten Roboterwagen-Tests in einer deutschen Großstadt fünf Elektro-Golfs auf einige Hamburger Straßen. Die Fahrzeuge sind bestückt mit 11 Laserscannern, 14 Kameras, Ultraschall- und Radarsensoren. Allein die Computertechnik nimmt den gesamten Kofferraum des Fahrzeugs ein. Sie verarbeitet bis zu fünf Gigabyte Daten pro Minute. Um bei Bedarf eingreifen zu können, wird jedoch immer ein Fahrer an Bord sein.

Die Autos fahren zunächst auf einem drei Kilometer langen Teilstück einer neun Kilometer langen Strecke, die Hamburg eigens für Testzwecke definiert hat und mit zusätzlicher Infrastruktur aufrüstet. So können die Ampeln direkt mit den Autos kommunizieren und müssen nicht von Kameras ausgelesen werden. Die Ergebnisse der Fahrten sollen in die Forschungsprojekte des Konzerns zum autonomen Fahren und zur Optimierung des Individualverkehrs eingehen.

Bis jetzt habe VW autonomes Fahren auf dem Wolfburger Werksgelände getestet, der Schritt in den realen Stadtverkehr bedeute eine neue Herausforderung. „Da gibt es viel mehr Situationen; mit Radfahrern, mit Fußgängern, Gehsteigen, schnellen Spurwechseln, Ampeln, schmaleren Fahrspuren“, erläutert Axel Heinrich, Leiter der VW-Konzernforschung. Für Autobahnen, wo alle Fahrzeuge kreuzungsfrei in ähnlicher Geschwindigkeit in die gleiche Richtung fahren, seien autonom fahrende Fahrzeuge einfacher zu entwickeln.

Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (l) und Axel Heinrich, Head of Group Research and Innovation bei Volkswagen, stehen am 03.04.2019 in Hamburg an einem Volkswagen-Fahrzeug vom Typ e-Golf. Die Modelle können autonom auf einer Teststrecke in Hamburg fahren. Foto: Friso Gentsch/Volkswagen (Bild: Volkswagen AG)
Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (l) und Axel Heinrich, Head of Group Research and Innovation bei Volkswagen, stehen am 03.04.2019 in Hamburg an einem Volkswagen-Fahrzeug vom Typ e-Golf. Die Modelle können autonom auf einer Teststrecke in Hamburg fahren. Foto: Friso Gentsch/Volkswagen

USA beim autonomen Fahren Vorreiter
In den USA gehören vor allem im Silicon Valley selbstfahrende Autos im Stadtverkehr zum Alltag. In Kalifornien haben 62 Unternehmen die Erlaubnis, Roboterwagen auf öffentlichen Straßen zu testen, dazu gehören aus Deutschland VW und Mercedes sowie die Zulieferer Bosch und Continental.

(Bild: Waymo)

Als besonders weit gilt die Google-Schwesterfirma Waymo, die seit einigen Monaten einen ersten kostenpflichtigen Robotaxi-Service in einem Vorort der Stadt Phoenix im Bundesstaat Arizona betreibt. Er steht zunächst ausgewählten Anwohnern offen und soll mit der Zeit ausgeweitet werden. Waymo testet auch Fahrzeuge ohne Menschen am Steuer, in dem kommerziellen Dienst kommen die Wagen aber noch mit einem Sicherheitsfahrer.

Volkswagen kooperiert bei seinen Roboterwagen-Systemen unter anderem mit dem amerikanischen Start-up Aurora. Es wird vom ehemaligen Leiter von Googles Roboterwagen-Programm, Chris Urmson, geführt.

(Bild: Volkswagen AG)

Hamburger Wetter könnte Fahrzeuge auf die Probe stellen
Die Hamburger Wetterbedingungen könnten die Fahrzeuge auf die Probe stellen: Regen, Schnee und Glatteis gelten nach wie vor als eine Herausforderung für die Systeme. „Am Ende sollen die Autos unter allen äußeren Bedingungen fahren, unter denen auch ein Mensch fahren könnte“, sagte Helge Neuner, bei der VW-Forschung verantwortlich für autonomes Fahren. „Aber deutlich sicherer.“

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