Bub hatte hohes Fieber

SWAT-Team holt Kind (2) aus Haus von Impfgegnern

Ausland
03.04.2019 11:53

Zu einem ungewöhnlichen, dafür durchaus dramatischen Fall ist die Polizei im US-Bundesstaat Arizona vor Kurzem gerufen worden. Was aussieht wie ein Anti-Terror-Einsatz, ist in Wirklichkeit die Rettung eines zweijährigen Buben. Das Kleinkind hatte hohes Fieber, doch die Mutter - eine Impfgegnerin - hatte Angst, dass sie Probleme bekommt, wenn sie mit ihrem Sohn in die Notaufnahme fährt. Ihr wurden schließlich alle drei Kinder weggenommen.

Trotz Fiebers von 41 Grad Celsius und Verdacht auf eine lebensbedrohliche Hirnhautentzündung befolgte die Mutter aus der Ortschaft Chandler im März nicht den Rat der Ärzte, ihren Sohn in die Notaufnahme zu bringen. Ein Mediziner zeigte die Eltern daraufhin an. Die Gesundheitsbehörde wollte die Familie daraufhin zu Hause besuchen, um nach dem Wohlergehen des Kleinkindes zu schauen. Doch der Vater weigerte sich, den Beamten die Tür aufzumachen. Er behauptete, das Fieber sei gesunken und sein Sohn sei bei bester Gesundheit.

Zwei Geschwister waren ebenfalls krank
Das wollte die Gesundheitsbehörde nicht glauben und rief die Polizei zu Hilfe. Eine schwer bewaffnete Spezialeinheit rückte schließlich aus, um bei der Impfgegner-Familie nach dem Rechten zu sehen. Ein SWAT-Team brach schließlich die Tür auf. Im Haus befanden sich noch zwei weitere Kinder im Alter von sechs und vier Jahren, die ebenfalls Krankheitssymptome zeigten. Alle drei Kinder wurden schließlich erst ins Krankenhaus und dann in die Obhut von Pflegefamilien gebracht.

Kritik: War Polizeieinsatz verhältnismäßig?
Die Eltern wurden schließlich wegen Kindesmissbrauchs angezeigt - doch der dramatische Einsatz mit schwer bewaffneten Polizisten löste eine Debatte aus, ob dieser Zugriff gerechtfertigt gewesen sei. Das Gesetz erlaubt es den Behörden, das Sorgerecht für ein Kind zu übernehmen, wenn dessen Sicherheit in Gefahr ist - die Polizei darf dafür „angemessene Gewalt anwenden, um in ein Gebäude zu gelangen“, heißt es. Ob dies in diesem Fall zutraf, bezweifelt die Anwältin der Eltern: „Diese Gewaltanwendung sollte Schwerverbrechern vorbehalten sein und nicht in einem Haus voller junger, schlafender Kinder passieren“, erklärt die Juristin Nicholas Boca gegenüber US-Medien.

Chaotische Zustände im Haus der Familie
Doch der Polizeibericht zeichnet ein ganz anderes Bild von der Familie: Die Beamten schildern die Zustände im Haushalt während ihres Zugriffs als chaotisch. Überall seien Kleidungsstücke und Gegenstände herumgelegen, die Einsatzkräfte hätten Probleme gehabt, sich in der Wohnung zu bewegen. Sie hätten Flecken in den Kinderbetten gesehen, vermutlich Erbrochenes. Außerdem sei eine ungesicherte Schusswaffe im Schlafzimmer der Eltern entdeckt worden.

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