Tipps und Tricks

So entgehen Sie der „Preisfalle Urlaub“!

Reisen & Urlaub
16.04.2019 06:00

Der Ärger um schwankende oder versteckte Preise bei der Buchung im Internet sorgt oft schon vor dem Urlaub für Sorgenfalten. Wo - und wie - Sie trotzdem tolle Schnäppchen finden und welche Tipps Ihnen dabei helfen, im Internet den besten Preis zu erzielen, erfahren Sie hier. Außerdem: Angelika Wurzer, Konsumentenschützerin bei der Arbeiterkammer, über Fallen bei der Online-Buchung.

Kaum schickt der Frühling seine ersten Boten, denken die Österreicher nur noch an eines: Den nächsten Sommerurlaub. Ein Ziel ist schnell gefunden, aber wo findet man die besten Schnäppchen für Flug- und Hotelbuchung?

Flugtickets sind häufig das Teuerste an der Reise, also wird gesucht was das Zeug hält. Am besten geht das mittlerweile online. Früher buchen oder doch auf das Last-Minute-Angebot hoffen? Den Rückflug nicht auf einen Sonntag legen, und überhaupt: Gibt es den besten Preis Mittwochnachts oder am Wochenende?

Dutzende Portale locken nun mit dem besten Preis und vergleichen automatisch. Flugsuchmaschinen durchsuchen sämtliche Plattformen und Webseiten von Airlines. Herauskommen sollte der beste, günstigste und kürzeste Flug. Aber hier kommt die Krux: Eine Studie des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) ergab nun, dass in den meisten Fällen eine Buchung beim Anbieter günstiger kommt. Getestet wurden gängige Reiseportale.

Versteckte Kostenfallen
„In den allermeisten Fällen kam nämlich die Buchung direkt bei der Airline günstiger - und das in zwei Fällen sogar um mehr als ein Drittel“, heißt es. Zwar erscheint das Angebot auf den ersten Blick günstig, weitere Kosten verstecken sich aber in den Details. Beim Anbieter eDreams etwa muss mit einer Zusatzgebühr gezahlt werden, wenn keine Kreditkarte vorhanden ist. Fluege.de lockt etwa mit Rabatten, wenn eine spezielle Kreditkarte eines fragwürdigen Bankanbieters benutzt wird. Bei anderen Buchungsplattformen tauchen versteckte Check-in-Gebühren auf. Läuft etwas schief, weiß der Kunde nicht, wo er sich melden sollte.

Wird direkt bei der Fluglinie gebucht – so das Fazit der Konsumentenschützer – ist es durchschnittlich neun Prozent günstiger. Außerdem gibt es verlässliche Ansprechpartner, sollte etwas nicht passen.

Preise schwanken
Nicht nur die versteckten Zusatzkosten sorgen für Ärger bei den Kunden. Was die wenigsten wissen: Wer zu lange sucht, wird vom System bestraft. Viele Websites speichern beim Besuch sogenannte Cookies ab. Damit weiß der Anbieter – einfach erklärt – wie oft und wann genau ein Kunde die Seite bereits besucht hat. Großes Interesse treibt den Preis in den Buchungsportalen nach oben.

Ein aktueller Test der Arbeiterkammer erhob die Preisschwankungen auf unterschiedlichen Endgeräten und in mehreren Bundesländern. Das Fazit der zweiwöchigen Erhebung: Der Preis änderte sich im Minutentakt. Bei den Portalen Opodo und Booking.com schwankte der Preis um bis zu 113,40 bzw. 232,35 Euro.

Tipps und Tricks zum Buchen im Internet
Bei der Buchung im Netz gibt es einige Fallen - aber auch viele Tipps & Tricks, mit denen Sie diese umgehen!

  • Oft sind Preise abhängig vom Endgerät. Wer eine Website mit einem teuren iPhone aufruft, kann höhere Preise als ein PC-Nutzer zu sehen kriegen. Rufen Sie das Angebot deshalb vor dem Kauf mit mehreren Geräten auf. Nutzen Sie einen anderen Browser. Tauschen Sie keine Links zwischen den Geräten. Nutzen Sie am Handy Mobilfunk, damit Sie verschiedene IP-Adressen erhalten.
  •  Über Konten und Cookies wird das Kaufverhalten ausgewertet. Dieses Wissen kann den Preis beeinflussen. Wer Cookies löscht und sich nicht anmeldet, sieht also womöglich bessere Preise.
  •  Tracking-Links verraten Händlern, wenn jemand ihre Website von einer anderen Seite aus besucht. Das signalisiert Interesse und kann vom Shop zur Preisgestaltung genutzt werden.
  •  Preise können auch länderspezifisch - je nach vermeintlicher Kaufkraft des Kunden - variieren. Wer einem Shop vorgaukeln will, er sei in einem anderen Land, nutzt einen VPN-Dienst und ändert seine IP-Adresse.
  •  Die Tageszeit entscheidet: Wenn viele Menschen online sind, können die Preise höher sein als zu Randzeiten. Auch gibt es saisonale Schwankungen. Beobachten Sie!
  •  Vergleichen lohnt sich: Nutzen Sie Preissuchmaschinen wie Geizhals, Idealo, Trivago, Kayak, Skyscanner oder Momondo. Gebucht werden sollte aber trotzdem beim Anbieter selbst).

„Vorsicht auch bei bekannten Namen“
Angelika Wurzer, Konsumentenschützerin bei der Arbeiterkammer in Kärnten, kennt die Fallen bei der Online-Buchung.

„Krone“: Das Internet lockt oft mit tollen Urlaubsangeboten. Was muss ich als Kunde beachten?
Angelika Wurzer: Wer buchen will, sollte sich nicht drängen lassen und genau darauf achten, was angeboten wird. Oft erscheint ein Preis besser, als er ist. Aussagen wie „Nur noch xy Zimmer verfügbar“ sollen oft zum schnellen Buchen - zu einem höheren Preis - überreden, stimmen aber so gar nicht.

Darf ich jetzt überhaupt noch im Internet buchen?
Sicher! Grundsätzlich sind auch Reiseportale kein Tabu - sie bieten oft einen guten und vor allem schnellen Überblick, was Flug und Hotel kosten können. Am wichtigsten ist es, zu vergleichen. Andere Endgeräte, unterschiedliche Tage und Tageszeiten und verschiedene Anbieter führen am Ende zum besten Preis.

Viele Reiseportale kennt man seit Jahren. Sind vor allem unbekannte Anbieter das Problem?
Selbst bei renommierten Anbietern schwanken die Preise laut unseren Tests immer wieder. Vorsicht ist also auch da geboten. Die Erfahrung sagt, dass es diesen meist bei der Fluglinie oder beim Hotel selbst gibt.

Was passiert, wenn etwas schief läuft?
Das ist eines der größten Probleme. Meist sitzen die Portale irgendwo im Ausland, Anrufe sind mit hohen Kosten verbunden und, wenn man dann doch jemanden erreicht, fühlt sich niemand richtig zuständig. Wenn es ums Netz geht, am besten Screenshots machen und im Konfliktfall an den Konsumentenschutz wenden. Ein Rücktrittsrecht gibt es nämlich eigentlich meist nicht.

Dominik Erlinger und Elisabeth Nachbar, Kronen Zeitung

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