Jüngstes Beispiel: die neuen sogenannten Produktionsschulen. Sie sollen "Trampolin für den Sprung in den Arbeitsmarkt werden", gibt sich der Landesrat begeistert. So weit, so gut! Doch bei allem Enthusiasmus, ab und zu wär auch gut, genauer hinzuschauen. Und vielleicht den Rechenstift zu bemühen.
Alsdann: Mitte Mai soll das Modell (in Kapfenberg) gestartet werden. Insgesamt 450 Jugendliche dürfen Kurse absolvieren. Und, jetzt kommt's, das Projekt (EU-Sozialfonds, Bund und Land zahlen) kostet die Kleinigkeit von 3,7 Millionen Euro, macht pro Kursteilnehmer etwa 8.200 Euro an Förderung.
Im Oberland werden dafür unter anderem - ein kleiner Auszug - so "anspruchsvolle" Tätigkeiten wie Rasenmähen, Schneeräumen, Fahrradreparieren oder Renovieren angeboten.
Bei allem gebotenen Respekt, und damit kein Missverständnis aufkommt: Es geht nicht darum, jemandem eine Chance zu vermasseln. Aber für solche Ausbildungen braucht's keine millionenteure "Produktionsschule", damit produziert man eine neue Unterklasse, ein neues Lumpenproletariat. Etwas, das der geschätzte Soziallandesrat ganz gewiss nicht will und auch nicht wollen kann.
"Steiermark Inoffiziell" von Gerhard Felbinger, "Steirerkrone"
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