Neuer Intendant

Stephan Pauly übernimmt 2020 Wiener Musikverein

Wien
02.04.2019 12:22

Lange hat es gedauert, doch nun ist es fix: Stephan Pauly, bisheriger Intendant der Alten Oper in Frankfurt, folgt 2020 auf Thomas Angyan als Intendant des Wiener Musikvereins. Am kommenden Montag wird der 47-jährige Deutsche offiziell von der Klassikinstitution als neues Gesicht vorgestellt, wie am Dienstag bekannt gegeben wurde. Vor seiner Zeit in Frankfurt war Pauly Leiter der Stiftung Mozarteum in Salzburg gewesen. Sein anfangs kritisch beäugter Vorstoß, die Mozartwoche um Zeitgenössisches zu ergänzen, war in kürzester Zeit zum Erfolg geworden.

Der am 27. Februar 1972 in Köln geborene Pauly wird Nachfolger von Langzeitintendant Thomas Angyan, dessen Vertrag am 30. Juni 2020 ausläuft. Der altehrwürdigen Klassikinstitution dürften damit ab kommendem Jahr durchaus einige Veränderungen ins Haus stehen, wenn man auf die bisherige Karriere des Musikmanagers blickt. Bereits vor Zeiten an der Spitze der Mozartwoche etablierte der Deutsche kurz vor dem ebenfalls von ihm verantworteten Mozartjahr 2006 mit den „Dialogen“ ein explizit der zeitgenössischen Musik gewidmetes Festival, das fortan zum fixen Bestandteil des Salzburger Kulturlebens wurde.

In Frankfurt sorgte Pauly für das eine oder andere gewagte Kulturspektakel und geriet mit ungewöhnlichen Konzertformen in die Schlagzeilen: So stammte von ihm etwa die Idee zum Projekt „One Day in Life“, das von Stararchitekt Daniel Libeskind umgesetzt wurde. 24 Stunden lang erklang an 18 Orten der Stadt - vom Wolkenkratzer über den OP-Saal und ein Schwimmbad bis zum Bunker - Musik. Die von rund 200 Musikern aufgeführten Werke stammten aus allen Epochen und Stilrichtungen. Zu weiteren Projekten zählten etwa das mehrwöchige „Musikfest“, das ein einzelnes Musikwerk ins Zentrum stellt, oder die „Fokus“-Festivals, die mehrtägige Begegnungen mit Künstlerpersönlichkeiten, Komponisten, musikalischen Themen oder Epochen ermöglichen.

Auch als Publizist aktiv
Der in Köln geborene Pauly hat Philosophie, Theologie sowie Theater- und Opernregie in München und Rom studiert. Nach dem Studium war er zunächst publizistisch unter anderem beim Bayerischen Rundfunk tätig und fungierte als Assistent des Regisseurs August Everding. In dieser Funktion war er als Gast am Prinzregententheater München, an der Wiener Staatsoper und an der Mailänder Scala engagiert. Den Bereich des Managements lernte er bei der Unternehmensberatung McKinsey kennen, wo er für Klienten aus unterschiedlichsten Branchen der Wirtschaft sowie für ein Orchester tätig war. Nach Salzburg kam er dann 2002 zunächst als künstlerischer Leiter der Internationalen Stiftung Mozarteum, bevor er 2004 auch kaufmännischer Geschäftsführer wurde - der Beginn eines Weges, der nun in den Musikverein führt.

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