Drama vor 25 Jahren

Ruanda-Völkermord: 100 Tage auf blutigen Pfaden

Ausland
02.04.2019 12:38

Vor 25 Jahren begann im ostafrikanischen Ruanda ein Völkermord: Hutu-Milizen wie auch Zivilisten töteten in 100 Tagen fast eine Million Menschen - insbesondere Angehörige der Tutsi sowie gemäßigte Hutus. Der Abschuss des Flugzeugs mit dem ruandischen Präsidenten Juvenal Habyarimana, einem Hutu, an Bord war der Startschuss zum Genozid.

Die Geschwindigkeit, mit der dieser Völkermord in Ruanda vonstattenging, ist beispiellos. In rund drei Monaten brachten die Todesschwadronen der Hutu fast ein Fünftel der Landesbevölkerung um.

Flugzeug-Abschuss bis heute ungeklärt
Bis heute bietet der Auslöser Raum zu Spekulation. Der Abschuss des Flugzeugs von Staatspräsident Habyarimana am 6. April 1994 über Ruandas Hauptstadt Kigali ist weiterhin ungeklärt. Die Schuld gab man dem seit 2000 amtierenden autoritär regierenden Staatspräsidenten Paul Kagame, einem Tutsi, sowie radikalen Hutus, die einen Grund für den geplanten Genozid an den Tutsi benötigten.

Versagen der Weltgemeinschaft 
Dass es zum schlimmsten Verbrechen auf dem afrikanischen Kontinent kommen konnte, wird vor allem auch Frankreichs UN-Soldaten vorgeworfen. Denn die Weltgemeinschaft schritt zunächst nicht ein. Im Gegenteil: Die UNO-Truppen im Land wurden nach der Ermordung belgischer Blauhelme stark verringert - und französischen Truppen wurde zu große Nähe zu den Tätern vorgeworfen.

Zwei Millionen Menschen geflüchtet
Im Sommer 1994 schaffte es Kagame als Vizepräsident zwar, das Morden zu beenden, das Leid nahm aber kein Ende: Zwei Millionen Hutus flüchteten aus Angst vor Racheakten.

Kagame schaffte in den 2000er-Jahren die Bezeichnungen Hutu und Tutsi ab - auch wenn das nicht zur Befriedung beigetragen hat, ebenso wenig wie 61 Schuldsprüche beim von der UNO eingerichteten internationalen Strafgerichtshof.

Kronen Zeitung

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