EU-Parlament entschied
Verpflichtender Lkw-Abbiegeassistent kommt ab 2022
Ab 2022 soll es bei neuen Lkw verpflichtend einen Abbiegeassistenten geben, der Fahrer auf Fußgänger und Radfahrer im toten Winkel aufmerksam macht. Entsprechende Sicherheitsvorschriften beschloss der Binnenmarktausschuss des Europaparlaments am Dienstag in Brüssel. Die EU-Sicherheitsvorschriften müssen noch vom Plenum des Europaparlaments und den EU-Staaten verabschiedet werden. Dies gilt aber nur noch als Formsache.
Österreich hatte im Februar nach einem Lkw-Sicherheitsgipfel angekündigt, eine EU-Richtlinie abzuwarten. Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) sagte, bis die rechtlichen und technischen Richtlinien für die Abbiegeassistenten für den gesamten EU-Raum vorliegen, sei er zuversichtlich, dass diese „auch funktionieren“. Bis dahin will man sich mit „intelligenten Fahrverboten“ helfen. Demnach könnte an gefährlichen Kreuzungen differenziert werden, Fahrzeuge mit totem Winkel sollen dort nicht mehr abbiegen dürfen.
„Zahl der Verkehrstoten in Zukunft deutlich reduzieren“
Mit dem neuen Paket an Sicherheitsvorschriften „wollen wir die Zahl der Verkehrstoten in Zukunft deutlich reduzieren“, sagte der ÖVP-Delegationsleiter im EU-Parlament, Othmar Karas. „Es gibt keinen Grund, hier nicht sofort und umfassend zu handeln. Verkehrsminister Hofer soll sich ein Beispiel an den EU-Institutionen nehmen und die Sicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmer in den Fokus rücken“, forderte SPÖ-Delegationsleiterin Evelyn Regner.
Tödliche Unfälle beim Rechtsabbiegen von Lastwagen
Zuletzt hatten tödliche Unfälle beim Rechtsabbiegen von Lastwagen für Diskussionen um die Einführung von Abbiegeassistenten gesorgt. In Wien war Ende Jänner ein neunjähriger Bub auf einem Zebrastreifen von einem Lkw erfasst worden und gestorben. In der Stadt Salzburg war im März eine 24-jährige Radfahrerin bei einem Unfall mit einem Lkw auf einer Kreuzung ums Leben gekommen.
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