Thema Erziehung

Halt geben und doch Freiheit schenken

Leben
02.04.2019 06:15

Mutter und Vater ergänzen sich optimal: Sie gilt als Nähe-Versorgerin, er als Autonomie-Befürworter.

Psychologen der Uni Regensburg haben festgestellt, dass es über alle Kulturen hinweg eine typische Rollenaufteilung gibt: Die Mutter bildet die Versorgungs- und Kuschelbasis. Der Säugling bindet sich in der ersten Lebensphase stark an die Mutter. Sie ist seine erste Liebe. Ihr gilt meist das erste Lächeln, schreiben Stefanie Stahl und Julia Tomuschat im „Spiegel“-Bestseller „Nestwärme, die Flügel verleiht“. In der Regel befriedigt die Mutter mit ihrer Zuwendung das Bindungsbedürfnis des Babys. Dafür sorgen auch Stoffwechselvorgänge in ihrem Körper: Das mütterliche Gehirn ist nach der Geburt vor allem durch das Bindungshormon Oxytocin auf Versorgung und Nähe eingestimmt. Es gilt aber keinesfalls die Regel, dass alle Mütter immer bindungsorientierter sind.

Väter als Spiel- und Förderpartner
Väter können es besser aushalten, wenn der Spross die Welt erkunden will. Sie spielen mit ihm auch mal gefährlichere Spiele und springen nicht sofort ein, wenn das Kind Schwierigkeiten hat und Neues versucht. „Im Vergleich zu Müttern fordern Väter kleine Kinder mehr heraus und verwirren sie stärker durch Neckereien. Sie fördern so Durchhaltevermögen, Problemlösungsfähigkeit und Selbstvertrauen“, erklärt Väterexperte Axel Sichler.

Eltern-Kids-Coach Nina Petz beantwortet Ihre Fragen:
Die Klassen-WhatsApp- Gruppe meines Sohnes (12) gerät immer mehr außer Kontrolle. Rund um die Uhr kommen neue Nachrichten. Einige Eltern lästern permanent über den Chemie-Lehrer. Ich weiß nicht mehr, wie ich damit umgehen soll. Aussteigen ist keine Option, sonst verpasse ich vielleicht Wichtiges.

Keine Frage, WhatsApp & Co. sind sehr praktisch, wenn es um schulische Infos und Neuigkeiten geht, aber, wie Sie selbst bemerkt haben, kann dies, wie auch beim Nachwuchs, leicht aus dem Ruder laufen. Mein Tipp: Zetteln Sie keine neue Diskussion über WhatsApp an, sondern bringen Sie das Thema sachlich beim nächsten Treffen auf den Tisch. Anfängliche Lästereien können leicht ins Mobbing rutschen. Dies kann strafrechtliche Folgen nach sich ziehen. Vereinbaren Sie mit den anderen Eltern, in welcher Zeit Nachrichten geschrieben werden und wann die Nachtruhe gilt. Generell ist es hilfreich, wenn Sie die Verständigung über neue Nachrichten ausschalten. So hören Sie es nicht immer piepsen, wenn eine Nachricht kommt, und sind weniger abgelenkt. Finden Sie fixe Termine, wann Sie Ihre Nachrichten lesen. Achtung: Für die offizielle schulische Kommunikation dürfen WhatsApp-Gruppen aus Datenschutz und rechtlichen Gründen nicht verwendet werden.

Susanne Zita, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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