Kampf um Vorherrschaft

Hier schickt China wichtigen Satelliten ins All

Ausland
01.04.2019 10:22

Der Kampf um die militärische Dominanz im Weltraum ist voll entbrannt: China, Russland und die USA haben ehrgeizige Weltraumprogramme, und US-Präsident Donald Trump hat eine neue Teilstreitkraft „Space Force“ angekündigt. China hat am vergangenen Wochenende einen weiteren wichtigen Schritt gesetzt und einen neuen Satelliten erfolgreich in den Orbit geschickt. Tianlian II-01 soll künftig als Datenrelais für bemannte Raumfahrzeuge, Satelliten, Trägerraketen und andere Nicht-Raumfahrzeugbenutzer fungieren.

Eine chinesische Trägerrakete vom Typ Long March 3B brachte Tianlian II-01 am Sonntag erfolgreich in die Erdumlaufbahn. Es ist der erste einer neuen Generation von Ortungs- und Datenübertragungssatelliten, die China jetzt ins All schickt. Chinesische Beamte erklärten den Start offiziell zum „Erfolg“. Die Mission am Sonntag war Chinas fünfter Weltraumstartversuch des Jahres, von denen vier erfolgreich waren.

Leistungsfähigere neue Serie von Kommunikationssatelliten
Die Tianlian-II-Serie ist eine neue Familie größerer, leistungsfähigerer Kommunikationssatelliten, die das Bodenpersonal in der Steuerungszentrale mit den Raumkapseln der Shenzhou-Crews und der geplanten Raumstation Chinas verbinden soll. Gebaut werden die neuen Weltraumflugkörper von der China Academy of Space Technology, dem staatlichen Hersteller der meisten großen Satelliten des Landes.

China hatte von 2008 bis 2016 vier Tianlian-I-Satelliten ins All geschickt und die Weltraumflugkörper an diversen Knotenpunkten verteilt über den Globus in einer geostationären Umlaufbahn von knapp 36.000 Kilometern über dem Äquator positioniert. Vor den Tianlian-I-Satelliten stützten sich die chinesischen Controller auf einen Fleckerlteppich von Bodenstationen, um sich mit den Weltraum-Missionen zu verbinden. Die Bodenstationen gewährleisteten allerdings nur eine teilweise Abdeckung, sodass die Steuerungszentrale oftmals keinen Kontakt zu Satelliten und den Crews der Shenzhou-Raumkapseln hatten.

Die Tianlian-Satelliten ähneln in ihrer Funktion den Ortungs- und Datenrelais-Satelliten der NASA, die in den 1980er-Jahren zur Unterstützung von Space-Shuttle-Missionen gestartet wurden. Verglichen mit den früheren Tianlian-1-Satelliten bietet die 2. Generation schnellere Datenübertragungsraten zwischen Bodenstationen und Raumfahrzeugen in erdnaher Umlaufbahn - und die Satelliten können laut chinesischen staatlichen Medienberichten gleichzeitig mit mehreren Raumfahrzeugen verbunden werden.

Peking pumpt Milliarden in Raumfahrtprogramm
Peking pumpt Milliardensummen in sein militärisch organisiertes Raumfahrtprogramm. Bis 2021 will die Volksrepublik eine wiederverwertbare Trägerrakete entwickeln, die mehr Fracht transportieren kann als die NASA und das private Raumfahrtunternehmen SpaceX. Außerdem plant China einen Stützpunkt auf dem Mond, bis 2022 eine bemannte Raumstation sowie ein Mars-Fahrzeug. Noch in diesem Jahr soll eine weitere Sonde, „Chang‘e 5“, auf dem Mond landen. Sie soll Proben sammeln und zur Erde zurückbringen.

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