„Krone“: Weiß denn die Bildungspolitikerin, was zu tun ist?
Christine Haberlander: Ihr Bericht am Sonntag hat mir gezeigt, dass das Thema offensichtlich doch größer ist als gedacht. Die Bildungsdirektion bekommt (heute, Montag) daher von mir den Auftrag, dass sie zu einem runden Tisch einlädt mit Polizei, Eltern-, Lehrer- und Schülervertretern. Da wird sicher auch die Stadtpolitik etwas tun müssen. Man wird nur im Miteinander Lösungswege finden.
„Krone“: Aus den Schulen wird oft vermittelt: Das sind halt Vorfälle außerhalb der Schule, das geht uns nichts an.
Haberlander: Formal ist das ja richtig, es geht oft auch um die Umgebung der Schule, den Spielplatz in der Nähe, den Schulweg. Aber die Kinder kommen ja dann verstört in die Schule und die Lehrer und Lehrerinnen haben mit ihnen in diesem Zustand zu tun. Natürlich können die Lehrer nicht draußen patrouillieren, dafür sind sie nicht zuständig. Wie die Betroffenen aber miteinander umgehen, dazu kann die Schule auch etwas beitragen.
„Krone“: Man hört heraus, dass Sie das Thema Schülergewalt schon persönlich bewegt.
Haberlander: Ja, natürlich. Es ist ein gesellschaftliches Thema, besorgniserregend ist das schon. Dass Eltern sich machtlos oder nicht unterstützt fühlen, muss man schon auch ernst nehmen. Und schlussendlich muss man den Kindern beistehen. Die muss ich ja ermutigen, sich zu wehren. Nicht physisch, sondern: Wie geht man mit damit um, wenn wer in der Klasse gemobbt wird? Wenn es zu Gewaltübergriffen kommt, macht das ja was mit den 10- bis 14-Jährigen.
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