Ende einer ÖSV-Ära

Innauer gibt seinen Rücktritt bekannt – Vettori Nachfolger

Vorarlberg
11.03.2010 09:50
Im Turmcafé der Bergiselschanze hat Toni Innauer am Mittwoch seinen Rücktritt als Nordischer Direktor des ÖSV bekanntgegeben. Gleichzeitig wurde Ernst Vettori von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel als Nachfolger präsentiert. "Ich bin hier, um zu sagen, mein Leben ändert sich. Erfreulicherweise an einem sportlichen Höhepunkt", meinte der Vorarlberger Innauer, der stolz auf die Skispringer und Nordischen Kombinierer ist, die in Whistler Olympia-Teamgold verteidigt hatten.

In seinen 18 Jahren als Nordischer Direktor sei Innauer immer seinem Motto "den Wurzeln, dem Handwerk und der Tradition verbunden, auf der anderen Seite Flügeln, die zu neuen Ufern tragen" verbunden geblieben, erzählte er. Für ihn gehe eine Ära zu Ende, in der man an die Grenzen gestoßen sei, in der es schwere Zeiten gegeben habe, in er aber auch Loyalität gefragt worden sei: "Es gab eine tolle Kultur in meinem Bereich, viele ehemalige Sportler haben mitgearbeitet", sagte der 51-Jährige zum Abschied.

Innauers Dank galt in erster Linie seiner Frau Marlene, die viel Verständnis aufgebracht habe, und Schröcksnadel, der ihm vor 18 Jahren vor die Herausforderung gestellt hatte - mit den Worten: "Entweder bleibst du immer ein Blumenstock im Schaufenster, das man bewundert, oder du wirst ein erfolgreicher Manager." Innauer bedankte sich auch bei Vettori, dem aktuellen Springer-Chefrainer Alexander Pointner sowie ÖSV-Generalsekretär Klaus Leistner, den er als "eine Schlüsselperson in seiner Karriere" bezeichnete.

Zukunft noch offen
Wie Innauers Zukunft aussehen wird, ließ dieser vorerst offen. "Ich habe versprochen, zumindest für ein Jahr nicht zu einem anderen Verband zu gehen", sagte Innauer, der zugleich ein späteres Comeback beim ÖSV nicht ausschloss. "Es gibt einige Angebote. Ich nehme mir nun die Zeit in Ruhe zu sondieren."

Der studierte Psychologe will seine Vorträge und "Trainertätigkeit" bei Wirtschaftstreibenden ausbauen. Am Montag erscheint sein neues Buch "Am Puls des Erfolges", in dem er Einblicke gibt, "ohne die tiefsten Geheimnisse auszusprechen". Auch habe er sich kritisch, aber liebevoll mit der Wettbewerbsgesellschaft auseinandergesetzt.

"Lieblingsschüler" übernimmt
Innauers Nachfolger wird Ernst Vettori, den er als seinen "Lieblingsschüler" bezeichnete. Erste Vorgespräche mit dem ÖSV gab es schon vor einem Jahr, entschieden wurde erst kürzlich. Vettori wird seine aktuellen Marketingaufgaben innerhalb des ÖSV abgeben.

Vettori betonte, dass er in den vergangenen zwanzig Jahren viel von Innauer gelernt habe. "Und am meisten, als wir 2002 in Salt Lake City keine Medaille gemacht haben."

"Auch neue Sachen einführen"
Mit neuen Konzepten und einem neuen Strukturmodell will Vettori an seine neue Arbeit herangehen. "Ich werde diese ausarbeiten, und sie dann dem Verband präsentieren", betonte der neue Sportchef, der noch am Donnerstag zum Weltcup-Finale der Skispringer und Kombinierer nach Oslo fliegen wird, um erste Gespräche zu führen. Bei der Skiflug-WM in Planica ist Vettori erstmals Mannschaftsführer. "Ich will altbewährte Dinge weiterverfolgen, aber auch neue Sachen einführen."

Innauer sagte über seinen Nachfolger, einen begeisterten Hobbygärtner: "Ich habe den Humus bereitet, Ernst wird sich nun überlegen, wo er umgraben muss, wie er den Garten anlegen wird, damit er blüht." Wie lange der Vertrag Vettoris, Olympiasieger von 1992, mit dem ÖSV läuft, ließ Schröcksnadel offen: "Darüber haben wir nicht gesprochen. Zwei, drei Jahre ist ein zu kleiner Horizont. Denn Beständigkeit ist uns ganz wichtig."

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