Irgendwie konnte man es ja verstehen – ein Apotheker ist auch nur ein Geschäftsmann. Kein Wunder also, dass sich der eine oder andere Arznei-Experte mächtig erregte, als es hieß, alle Medikamente eines Patienten sollen demnächst auf dessen E-Card abrufbar sein. Durch diese Maßnahme kann der Bund zwar 120 Millionen Euro Kosten sparen – Stichwort: Mehrfach-Verschreibungen, falscher Medikamenteneinsatz, etc. –, aber den Pharmazeuten geht dadurch einiges durch die Lappen.
Denn ein Kunde wird künftig – die Regelung soll noch heuer umgesetzt werden – den Apotheker erst einmal nachsehen lassen, ob sich die verschriebenen Pillen überhaupt mit der Arznei vertragen, die er bereits einnimmt. Erst dann wird entschieden, was zu kaufen ist – oder eben nicht.
Der Sicherheitsaspekt zugunsten des Patienten war es schließlich auch, der jetzt den Ausschlag für die bundesweite Maßnahme gab. Ein Pilotprojekt in Salzburg war sehr erfolgreich. Übrigens: Verpflichtend ist der E-Card-Einsatz nicht, jeder Patient entscheidet selbst.
von Brigitte Blabsreiter, Kronen Zeitung
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