In Kindberg

Ehemaliges Landespflegeheim wurde jetzt verkauft

Steiermark
29.03.2019 06:00

Seit das Landespflegezentrum in Kindberg Anfang 2018 zugesperrt wurde, war es ruhig rund um das ehrwürdige Gebäude am Stadtrand. Doch jetzt gibt es Bewegung. Die FPÖ sorgt sich wegen der Kosten, die bei der Erhaltung des riesigen Leerstands entstehen. Und siehe da: Dieser Tage hat sich ein Käufer gefunden.

15.000 Quadratmeter Gebäudefläche, das sind schon wahre Schlösser-Dimensionen. Und doch saß das Land Steiermark zuletzt äußerst ungern auf diesem Koloss im Kindthal. Das Haus, das heute direkt am Schnellstraßen-Zubringer liegt, wurde um 1900 für die Ärmsten der Armen gebaut: für jene Knechte und Mägde, die auf den Bauernhöfen ihre Körper ruinierten, aber oft nicht einmal ein Winterquartier hatten. Sie fanden im „Siechenhaus“ eine Bleibe für ihren Lebensabend, erläutert Bürgermeister Christian Sander die Geschichte.

Bis Ende 2017 war das Haus Landespflegezentrum, dann verlegte die KAGes den Betrieb nach Mürzzuschlag. Inzwischen erwog der Besitzer, die Landes-Immobiliengesellschaft (LIG), eine Nachnutzung - und saß auf Erhaltungskosten von 140.000 Euro für 2018. Das geht aus einer Anfrage-Beantwortung des zuständigen Vize-Landeshauptmanns Michael Schickhofer (SPÖ) an die FPÖ hervor.

Vorwurf der Geheimniskrämerei
„Es ist befremdlich, dass eine öffentliche Einrichtung geschlossen und bisher kein Nachnutzungskonzept vorgelegt wurde“, kritisiert der FP-Landtagsabgeordnete Arnd Meißl angesichts dieser Summe, die für Betriebskosten, Heizung und Hausmeister fällig wird. Und der blaue Kindberger Gemeinderat Leopold Schöggl wittert „Geheimniskrämerei“ der Landesregierung.

Hohe Sanierungskosten
Die „Steirerkrone“ fragte nach - und erfuhr prompt vom soeben abgewickelten Verkauf des Gebäudes. „Es war nicht ganz leicht, einen Käufer zu finden“, gesteht LIG-Geschäftsführer Carl Skela. Aufgrund der hohen Sanierungskosten, die auf den neuen Besitzer zukommen, liege der Preis unter einer Million. „Wäre das Haus nur halb so groß, hätten wir wohl das Doppelte bekommen“, so Skela.

Käufer plant offenbar Betreutes Wohnen
Wer der Käufer ist, darüber hüllen sich vorerst alle Seiten in Schweigen. Gerüchten zufolge handelt es sich um einen privaten Bauträger aus Graz - als Nutzung steht ein Projekt für Betreutes Wohnen im Raum. Wohnen entspräche jedenfalls auch den Wünschen von Bürgermeister Sander. Die Stadtgemeinde kann zwar bei der Nutzung nicht direkt mitreden, aber über den Flächenwidmungsplan die Richtung vorgeben.

Matthias Wagner
Matthias Wagner
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Steiermark



Kostenlose Spiele