Schlussstrich

Innauer verlässt den ÖSV, Vettori wird Nachfolger

Sport
10.03.2010 16:26
Die Ära von Anton Innauer als ÖSV-Funktionär ist vorbei. Der 51-jährige Vorarlberger und Skisprung-Olympiasieger 1980 hat am Mittwoch bei einer Pressekonferenz auf dem Bergisel in Innsbruck seinen Rücktritt als Nordischer Direktor für Skispringen und Nordische Kombination verkündet. Innauer hatte das Amt seit 1993 inne und war davor auch schon erfolgreich als Cheftrainer des ÖSV-Skispringerteams (1989-1992) tätig.

Als Nachfolger wurde der bisher für Marketing zuständige Ex-ÖSV-Adler Ernst Vettori (im Bild links) als neuer Sportdirektor präsentiert. Neben dem Springen ist er auch für die Nordische Kombination verantwortlich. Dieses Metier ist ihm keineswegs fremd. Sein Vater Wilfried hat als langjähriger Trainer und Referent diese Sparte "salonfähig" gemacht, sein 18-jähriger Sohn Nils zählt zum hoffnungsvollen Nachwuchs im ÖSV.

Demnächst erscheint neues Buch
Innauer, Olympiasieger 1980 von der Normalschanze, ist einer jener Menschen, die auch Jahrzehnte nach dem Ende ihrer aktiven Karrieren dem Sport in führender Position treugeblieben sind. Nach über zwei Jahrzehnten im ÖSV hat er nun seinen mit Saisonende ablaufenden Vertrag nicht mehr verlängert. Die Ankündigung noch vor den Olympischen Spielen in Vancouver, die wie schon jene 2006 in Turin gerade für die Nordischen wieder sehr erfolgreich verlaufen sind, Mitte März ein neues Buch zu veröffentlichen, war wohl ein kleiner Hinweis auf das bevorstehende neue Kapitel im Leben des Toni Innauer.

Ästhet unter den "Adlern"
Seine internationale Karriere als Skispringer begann Innauer schon mit 15, als er seinen ersten Auftritt bei der Vierschanzentournee absolvierte, damals als der Weltcup noch gar nicht geboren war.  Knapp sieben Jahre später war seine aktive Laufbahn wieder früh beendet, in der er u.a. Olympiasieger (1980 von der Normalschanze in Lake Placid), Olympia-Zweiter nach packendem Duell mit Karl Schnabl (1976) und zweifacher Weltrekordler (174 und 176 m) geworden war.

Innauers Sprungstil stand für Ästhetik pur. Für viele unvergessen ist nach wie vor sein 176-m-Flug in Oberstdorf. Damals erhielt er als erster Athlet seiner Sportart fünfmal die Stilnote 20,0. Später gab er zu, dass er es auch gerne einmal im V-Stil probiert hätte, doch dazu kam es nicht mehr.

Ab 1993 Nordischer Direktor des ÖSV
Nach Trainertätigkeiten im Nachwuchsbereich übernahm Innauer 1989 das österreichische Nationalteam. Drei Jahre später hörte er am Zenit auf, nachdem seine Mannschaft bei den Olympischen Spielen in Albertville fünf von sieben möglichen Medaillen gewonnen hatte. Für ihn war es Zeit geworden, die nächste Stufe in der Hierarchie nach oben zu klettern.

Im Juni 1993 wurde Innauer zum Nordischen Direktor im ÖSV ernannt, 1999 gab er als Direktor die Sparten Langlauf und Biathlon ab und kümmerte sich seither ausschließlich um Skispringen und Kombination. Nach dem Unfall-Tod seines Cheftrainers und Freundes Alois Lipburger übernahm der Vorarlberger die Mannschaft im Februar 2001 erneut für knapp 14 Monate als Cheftrainer. Die Erfolgsliste konnte sich auch in dieser Amtszeit sehen lassen, vor allem bei den Olympischen Spielen 2006 (insgesamt 4 x Gold sowie 2 x Silber) und 2010 (2 x Gold, 3 x Bronze). Ein sportlicher Tiefpunkt waren für Innauer sicher die Spiele in Salt Lake City, als die Spezialspringer ohne Medaille geblieben sind.

Gefragter Referent in der Wirtschaft
Innauers Frau, die frühere Langläuferin Marlene Resch, kümmert sich u.a. auch um die Organisation für den "Nebenjob" ihres Mannes. Innauer ist ja seit Jahren auch als Referent in der Wirtschaft ein gefragter Mann.

18 Jahre nach seinem ersten erfolgreichen Versuch als Autor und der Veröffentlichung seiner Biografie "Der kritische Punkt" schlägt Toni Innauer nun gleich in zweierlei Hinsicht ein neues Kapitel seines Lebens auf. In wenigen Tagen erscheint sein neues Werk "Am Puls des Erfolgs", in dem es auch die eine oder andere kritische Anmerkung geben wird.

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(Bild: KMM)



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