Als BMI-Attachée

Österreichs oberste Polizistin geht in die USA

Österreich
28.03.2019 13:02

Die Generaldirektorin für die öffentliche Sicherheit, Michaela Kardeis, wird Verbindungsbeamtin des Innenministeriums (BMI) in den USA. Der Posten in Washington sei neu geschaffen worden, am Mittwoch habe sich eine Expertenkommission im Ministerium einstimmig für Kardeis als BMI-Attachée ausgesprochen, sagte Sektionschef Karl Hutter am Donnerstag. Ihre jetzige Position in Österreich wird neu ausgeschrieben.

Dass sie ihren Job als oberste Polizistin des Landes für das Verbindungsbüro in den USA aufgibt, sei „tatsächlich ein ungewöhnlicher Schritt“, sagte Kardeis im ORF-Radio. Aber sie glaube, „wenn man sich Ziele setzt, für Veränderungen bereit ist und einfach sagt, das ist mein Traumberuf, es ist meine Traumdestination, dann muss man durchaus auch ab und zu zu unüblichen und ungewöhnlichen Schritten bereit sein - und das war der Grund für die Bewerbung“.

Juristin, Landesbeamtin, Top-Polizistin
Die Juristin Kardeis hat ihr Studium in Salzburg absolviert. Sie war zunächst beim Land Salzburg tätig und wechselte im Jahr 2000 ins Kabinett des damaligen ÖVP-Innenministers Ernst Strasser. 2001 wurde sie Chefin der Bundespolizeidirektion Schwechat - die erste Frau in einem solchen Amt - und im Jahr darauf Vizepräsidentin der Bundespolizeidirektion Wien. Dieses Amt übte sie bis Ende 2016 aus und wechselte dann als Expertin für Trendmonitoring, gesellschaftliche Entwicklung, Führungskräfteentwicklung und gesundheitsförderliches Führen in die Generaldirektion. Im Herbst 2017 wurde sie Generaldirektorin für die öffentliche Sicherheit.

Rennen um Kardeis-Nachfolge offen
Kommende Woche beginnt Kardeis die Ausbildung für Verbindungsbeamte, im Herbst wird sie ihren Dienst in Washington antreten. Wer der Spitzenbeamtin nachfolgt, ist offen. Kolportiert werden laut Ö1 etwa Peter Goldgruber, der zusätzlich zu seiner Position als Generalsekretär im Innenministerium auch den Posten des Generaldirektors übernehmen könnte, sowie der Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl. Sektionschef Hutter habe bereits abgewunken, hieß es.

Derzeit 20 BMI-Attachés im Ausland
Österreich entsendet seit 1999 Verbindungsbeamte. Derzeit gibt es etwa 20 BMI-Attachés im Ausland, die für rund 30 Staaten zuständig sind. Sie sind „die erste Ansprechstelle für Polizei-, Migrations- und Asylangelegenheiten für die Behörden im Empfangsland. In ihrer Funktion sind sie Vermittler zwischen den ausländischen Behörden und dem österreichischen Innenministerium“, heißt es auf der BMI-Homepage zu den vielfältigen Aufgabenbereichen der Verbindungsbeamten.

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