Schockierender Test:

Abgepackte Salate sind wahre „Keimschleudern“

Österreich
28.03.2019 10:51

Verzehrfertig vorgeschnittener Salat aus dem Plastikpackerl ist beliebt, weil er Zeit in der Küche spart. Den Testern des Magazins „Konsument“ ist der Appetit darauf allerdings vergangen: Bei allen acht untersuchten Produkten haperte es punkto Hygiene oder Lagerung. Neben hoher Keimbelastung kritisieren die Konsumentenschützer in der April-Ausgabe welken bis matschigen Inhalt und üblen Geruch.

Die vorgewaschenen gemischten Blattsalate bzw. Mixsalate wurden bei Supermärkten und Diskontern aus dem Kühlregal gekauft, bis zum Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums fachgerecht gelagert und im Labor untersucht. „Die Keimbelastung war so hoch, dass wir vom Verzehr nur abraten können“, zog Ernährungswissenschaftlerin Nina Siegenthaler vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) Bilanz. Schwangere, ältere und immungeschwächte Menschen sollten demnach gar keine abgepackten, vorgeschnittenen Salate essen.

Warnwerte extrem überschritten
Für die Bewertung herangezogen wurden die Richt- und Warnwerte der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie, da es in Österreich keine Grenzwerte für die mikrobiologische Bewertung von abgepackten Salaten gibt. Bestimmte Bacillus-cereus-Stämme können Lebensmittelvergiftungen auslösen.

Die deutschen Experten haben einen Warnwert von 1000 koloniebildenden Einheiten pro Gramm festgelegt. Bei einem Produkt im Test wurden 450.000 Einheiten pro Gramm gemessen, also das 450-Fache, weitere Erzeugnisse lagen ebenfalls deutlich darüber. Bei Hefepilzen wurde der Warnwert von sechs Produkten überschritten. Eine Probe war besonders hoch mit Schimmelpilzen kontaminiert, in einer weiteren fanden sich auch noch Listerien, kritisierten die Tester.

Bestnote ist „weniger zufriedenstellend“
Drei Produkte fielen komplett durch („nicht zufriedenstellend“), die übrigen Erzeugnisse ergatterten auch nur die Bewertung „weniger zufriedenstellend“. „Wenn man die Salate, wie es wohl die Konsumenten tun, ungekühlt nach Hause bringt und womöglich erst zum Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums verbraucht, verspeist man wahre Keimschleudern“, warnte Siegenthaler. „Das Mindesthaltbarkeitsdatum sollte bei abgepackten Salaten deutlich verkürzt werden“, forderte die Ernährungswissenschaftlerin. „Mindestens haltbar bis“ solle hier zudem durch „zu verbrauchen bis“ ersetzt werden.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele