"Ich habe meine Kinder nicht umgebracht", wies sie am ersten Prozesstag kategorisch jegliche Schuld von sich. Bei ihren ersten Einvernahmen hatte sie noch eingeräumt, sich über ihre Schuldlosigkeit nicht sicher zu sein. Sie könne sich einfach nicht erinnern. Jetzt, vor Gericht, gab sie sich wieder überzeugt. Sie könne sich aber vorstellen, dass ihr - inzwischen geschiedener - Mann und Vater der Kinder die Tat verübt habe.
Er habe wohl von ihren beiden außerehelichen Beziehungen gewusst und sie bestrafen wollen. Außerdem hätte er befürchtet, bei einer Trennung zahlen zu müssen. Und "Geld war ihm wichtiger als seine Familie", sagte sie. Er habe im Haushalt nicht geholfen, sich kaum um die Kinder gekümmert und immer nur gearbeitet. Der Mann hatte sich mit einem kleinen Unternehmen selbstständig gemacht. Sie erledigte die Administration, den Haushalt und sorgte für die Kinder. Finanziell ging es ihnen gut.
Widersprüchliche Aussagen
Immer wieder fielen bei den Aussagen Widersprüche auf. So sagte die Angeklagte, sie und ihr Mann hätten häufig über Geld gestritten - um in einem anderen Augenblick zu sagen, ihr Mann sei Streitereien so weit wie möglich aus dem Weg gegangen. Oder sie beklagte sich, sie sei rund um die Uhr alleine zu Hause gesessen - ein anders Mal erzählte sie, sie sei praktisch täglich in einem Café gewesen.
Die Anklage wirft der Frau vor, in der Nacht auf den 24. Dezember 2007 ihre beiden Kinder in deren Betten erstickt zu haben. Anschließend habe sie einen Einbruch vorgetäuscht. Seit der Tat sitzt die Frau im Gefängnis. Ihr Mann, der auch in Untersuchungshaft war, wurde wieder auf freien Fuß gesetzt.
Der Prozess vor dem Geschworenengericht dauert rund zwei Wochen. In dieser Zeit werden zahlreiche Zeugen und Experten werden befragt. Die Urteilseröffnung ist auf den 26. März vorgesehen.
Symbolbild
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