Plagiate kursieren

So erkennen Sie gefälschte SD-Karten aus Fernost

Digital
27.03.2019 12:15

Eine microSD-Karte mit einem Terabyte Speicher für nur 20 Euro? Das klingt nicht nur zu schön, um wahr zu sein, sondern ist es meist auch. Betrüger bieten auf Online-Plattformen wie Amazon, eBay oder AliExpress Speicherkarten und USB-Sticks mit riesigen Kapazitäten zum Schleuderpreis an. Meist handelt es sich dabei allerdings um Fälschungen, die in der Praxis nicht einmal ansatzweise halten, was die Anbieter versprechen.

Grund genug für das deutsche Computermagazin „c’t“, sich der Thematik anzunehmen und einen Leitfaden zur Erkennung gefälschter Speichermedien zu veröffentlichen. Konkret raten die Experten Kunden, die Speicherkarten oder USB-Sticks für Smartphones, Kameras oder Notebooks kaufen wollen, ihren Hausverstand einzuschalten und nicht auf Angebote hereinzufallen, die unrealistisch günstig sind.

Beim Speicherkartenkauf sollte man sich als Kunde folgende Fragen stellen:

  • Entspricht der ausgerufene Preis dem marktüblichen Niveau?
  • Ist die angegebene Kapazität überhaupt realistisch?
  • Wird die Speichergeschwindigkeit angegeben? Ist diese hoch genug?
  • Gibt es eine Hersteller-Website mit klaren Produktangaben?
  • Ist der Verkäufer in der EU oder anderswo in der Welt ansässig?
  • Macht der Verkäufer allgemein einen seriösen Eindruck?

Wer bei einem Speicherangebot all diese Fragen zufriedenstellend beantworten kann, sollte auf der sicheren Seite sein. Viele betrügerische Angebote lassen sich nämlich leicht entlarven, indem man beispielsweise auf Preisvergleichsseiten wie Geizhals oder Idealo recherchiert, wie viel eine Speicherkarte oder ein USB-Stick in der gewünschten Größe üblicherweise kosten. Liegt der Preis ganz erheblich darunter, spricht das nicht für die Seriosität der Quelle. Auch unrealistisch hohe Kapazitätsangaben - etwa microSD-Karten mit mehr als einem Terabyte Kapazität - weisen in Kombination mit niedrigen Preisen auf betrügerische Angebote hin. Anbieter aus dem außereuropäischen Ausland sollte man meiden, um im Fall einer Reklamation keine bösen Überraschungen zu erleben.

Prüf-Software erkennt Fälschungen
Wer eine Speicherkarte im Internet kauft, tut überdies gut daran, diese nach Erhalt noch vor der geplanten Nutzung in Smartphone oder Kamera mit Test-Software auf Herz und Nieren zu prüfen. „c’t“ empfiehlt hier beispielsweise die Testprogramme H2testw für Windows oder F3 für macOS und Linux. Sie unterziehen Speichermedien einem stundenlangen Stresstest, nach dem man die genaue Kapazität, Geschwindigkeit und Speicherqualität kennt. Stimmen Kapazität oder Schreibgeschwindigkeit nicht mit der Herstellerangabe überein oder gibt es auf einer Speicherkarte gleich nach dem Kauf fehlerhafte Sektoren, sollte man umtauschen.

Fake-Speicherkarten gefährden Ihre Daten!
Oft bieten gefälschte Speichermedien in der Praxis nur einen Bruchteil der versprochenen Kapazität. Wer sie dennoch in seinen Geräten einsetzt, riskiert die Vernichtung seiner Daten. Wird mehr auf eine Speicherkarte geschrieben, als darauf Platz findet, führt das zu Datenverlust und vernichtet im schlimmsten Fall unwiederbringlich private Fotos und andere Erinnerungsstücke. Wer derlei böse Überraschungen vermeiden möchte, sollte tunlichst Sicherheitskopien seiner Daten anlegen und diese am besten an unterschiedlichen Orten lagern.

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