230.000 sollen weg

Kenia will weltgrößtes Flüchtlingslager schließen

Ausland
26.03.2019 18:43

Kenias Regierung unternimmt einen weiteren Anlauf zur Schließung des weltgrößten Flüchtlingslagers Dadaab. Geplant sei einem internen UNO-Dokument zufolge, das Lager innerhalb eines halben Jahres aufzulösen. Demnach ersuchte die kenianische Regierung das UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, die Umsiedlung der rund 230.000 Menschen in Dadaab zu beschleunigen.

Das UNHCR sagte zu, die freiwillige Rückkehr der Migranten in ihre Heimatländer zu unterstützen - die meisten von ihnen stammen aus dem benachbarten Krisenstaat Somalia. Zudem strebt die UN-Behörde eine Zusammenarbeit mit der Regierung Kenias bei der Umsiedlung der Flüchtlinge in andere Landesteile oder Drittstaaten zu.

Schließung des Lagers bereits 2016 angekündigt
Eine Helferin in Dadaab sagte, dass alle internationalen Organisationen über die Pläne informiert seien. Die Regierung in Nairobi halte diese aber „unter dem Tisch“. Die kenianische Regierung hatte bereits im Jahr 2016 die Schließung des Lagers angekündigt. Sie begründete dies mit Sicherheitsbelangen: Ihrer Auffassung nach wurden in Dadaab Kämpfer für die somalische Shabaab-Miliz rekrutiert.

Das Oberste Gericht Kenias kippte die Entscheidung der Regierung allerdings im Jahr 2017. Der Plan verletzte nach Ansicht der Richter Kenias internationale Verpflichtung und kam der Verfolgung von Flüchtlingen gleich.

Weltgrößtes Flüchtlingslager an Grenze zu Somalia
Dadaab liegt nahe der Grenze zu Somalia und ist mit 230.000 Menschen das größte Flüchtlingslager der Welt. Mitte 2016 lag die Zahl der dort lebenden Flüchtlinge sogar bei 350.000. Bei den meisten Flüchtlingen handelt es sich um Somalier, die seit 1991 vor dem Bürgerkrieg und den wiederkehrenden Dürren in ihrer den in ihrer Heimat über die Grenze geflüchtet sind.

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