Das hat auch Nachteile

Wichtigster Gletscher in Grönland wächst wieder

Wissenschaft
26.03.2019 18:44

Der Jakobshavn-Gletscher ist in den vergangenen zwei Jahren plötzlich wieder gewachsen. Eine gute Nachricht, die sich bei genauerer Betrachtung jedoch als schlecht herausstellt, wie ein Klimawissenschaftler befürchtet …

2012 hatte er sich um drei Kilometer zurückgezogen und wurde seitdem jährlich um fast 40 Meter schmäler. Damit gehörte er zu den am schnellsten schrumpfenden Eis- und Schneemassen der Erde.

„Entwicklung nicht ganz so schnell wie befürchtet“
Dass der Gletscher nun gewachsen ist, kommt auch für Forscher plötzlich: „Das war eine Überraschung. Wir haben uns irgendwie schon daran gewöhnt, dass er weniger wird“, sagte Jason Box vom Geological Survey für Dänemark und Grönland. „Immerhin zeigen die Erkenntnisse, dass die Entwicklung nicht ganz so schnell voranschreitet wie befürchtet.“ 

Wasser wurde um 3,6 Grad kühler
Wissenschaftler vermuten allerdings, dass eine natürliche zyklische Abkühlung der Gewässer im Nordatlantik dazu führe, dass der Gletscher seinen bisherigen Kurs umkehre. Das Wasser in der sogenannten Disko-Bucht, wo Jakobshavn aufs Meer trifft, sei um 3,6 Grad kühler geworden, sagte Studienleiter und NASA-Gletscherforscher Ala Khazendar.

Meerestemperatur spielt wichtige Rolle
Auf längere Sicht betrachtet sei dies allerdings eine schlechte Nachricht, sagt Klimawissenschaftler Josh Willis. Denn die Ergebnisse zeigen auf, dass die Meerestemperatur ein größerer Akteur bei Gletscherrückgängen und -fortschritten sei als bisher angenommen. „Im Laufe der Jahrzehnte wird sich das Wasser durch den vom Menschen verursachten Klimawandel erwärmen“, sagt Willis.

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