Wirbel um Daten

Jurist beruhigt: „Post ist kein Hort des Bösen“

Österreich
26.03.2019 15:00

Die Post bringt allen was. Nach dem Aufreger-Artikel einer Recherche-Plattform, wonach die Post Daten wie Parteiaffinität an Dritte verkauft, gingen die Wogen hoch. Nun geht Post-Anwalt Stefan Prochaska in die Aufklärungsoffensive. Die Post kaufe die nur auf Schätzungen basierenden Daten bei anderen Firmen. Diese seien unbedenklich.

„Für jede Kundenkarte eines Geschäftes werden Daten gesammelt. Ebenso steht für Ärzte, Anwälte und soziale Plattformen Daten sammeln an der Tagesordnung“, klärt Jurist Stefan Prochaska auf. Auch die Post kaufe Infos, um sie gezielt an Kunden weiterzugeben. Der Dienstleister erschließe nur neue Geschäftsfelder in einer Zeit, in der mit Briefen kaum Geld zu machen ist, so der Anwalt.

Brisante Angaben 
Die Frage sei nur, wie persönlich die Daten sind. Und hier besteht Aufklärungsbedarf. Denn durchgesickerte Datenblätter enthalten auf den ersten Blick brisante Angaben wie Einkommen, Familienplanung, Parteiaffinität und Konsumverhalten von Privatpersonen. Hier will Prochaska beruhigen. All diese Daten werden gekauft und beruhen auf Meinungsumfragen und Berechnungen nach Wohnsitz und Alter. Da bei den meisten - außer von der Post durch Kundenanfragen selbst generierten Daten - niemand persönlich diese Fakten angegeben hat, seien diese unbedenklich. Die Annahmen könnten ja auch völlig falsch sein.

Post stellt Daten für Werbezustellung zur Verfügung
Fakt ist: Möchten eine Partei oder Firma eine Kampagne starten, stellt die Post die Daten für gezielte Werbezustellung zur Verfügung. Ob das unbedenklich ist, sei dahingestellt. Er verwehre sich jedoch gegen absurde Gerüchte, so Prochaska. Demnach wurden bereits die Postler selbst beschuldigt, Bewohner auszuspionieren. Diese Behauptungen entbehren jeglicher Grundlage.

Die Post sei schließlich „kein Hort des Bösen und macht nur, was im Bereich des Rechtlichen erlaubt ist“. Bleibt abzuwarten, ob sich die Bedenken nach dem vermeintlichen Datenskandal tatsächlich so einfach zerstreuen lassen.

Stefan Steinkogler, Kronen Zeitung

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