Proteste:

Streit um Windräder im Wald

(Bild: APA/dpa/Roland Weihrauch)

Die Energiezukunft rückt immer mehr in den Fokus des allgemeinen Interesses (siehe Seite 15). Vor wenigen Tagen wurde in St. Pölten gegen Windkraftanlagen im Waldviertel demonstriert. Dass aber an erneuerbarer Energie kein Weg vorbeiführt, betont man beim größten Windstromlieferanten Niederösterreichs, der EVN.

Die Modernisierung von Windparks anstatt den Bau neuer Anlagen forderten Bürgerinitiativen im Waldviertel jüngst, wie berichtet, bei einer Demo vor dem Landhaus. „Wir ersetzen ja ältere Windräder gegen neue, größere Modelle. Dadurch können wir mit weniger Rotoren mehr Strom erzeugen“, bestätigt Stefan Zach. Der Konzernsprecher der EVN hält aber auch fest: „Damit allein sind die Klimaziele nicht erreichbar.“ Standorte für Windparks zwischen Enns und Leitha sind beschränkt, nach dem Zonenplan des Landes nur auf 1,5 Prozent der Fläche möglich: „Im Waldviertel sind ausschließlich Nutzwälder betroffen. Zurzeit sind hier ohnehin lediglich acht Projekte im Laufen.“

Der EVN-Sprecher lädt die Initiativen ein, bei Genehmigungsverfahren ihre Bedenken einzubringen: „Sind sie berechtigt, werden wir uns danach richten.“ Zudem gibt Zach zu bedenken, dass gerade das Waldviertel derzeit noch eine Stromimportregion ist: „Nur die Hälfte des Bedarfs kann mit der Produktion vor Ort gedeckt werden.“ Mit den geplanten acht zusätzlich Windkraftanlagen wären es immerhin 90 Prozent.

Christoph Weisgram, Kronen Zeitung