Dutzende Druse-Fälle

Dubiose Geschäfte mit hochansteckenden Tieren

Steiermark
25.03.2019 09:34

Druse - jeder Pferdebesitzer fürchtet diese schwere Krankheit beim Pferd, die ohne Behandlung tödlich enden kann. Und dermaßen ansteckend ist, dass sie schon durch Kleidung oder Wind weitergetragen werden kann! Jetzt sind, speziell in der Weststeiermark, gleich Dutzende Druse-Fälle (bestätigt von Tierarzt) aufgetaucht. Sie wurden, so die dringende Vermutung der Besitzer, mit dem Import von Schlachtpferden eingeschleppt.

„Das Pferd hat noch eine Frist von ein paar Tagen, dann wird es geschlachtet!“ Solche dramatischen Aufrufe in sozialen Medien rühren viele Menschen. „Auch wir haben die Tiere über Facebook bei einem Schlachtpferdevermittler gekauft“, erzählt Ursula Haller aus St. Stefan ob Stainz. „Aus purem Mitleid, weil es hieß, sie würden sonst getötet.“ Doch das Pferd, das sie nahm, zeigte schon bei der Ankunft „Symptome eines schwerkranken Pferdes“ - im Endeffekt war es Krebsverdacht am Auge. Und alles in allem, so Haller, hätten sieben Pferde aus Deutschland Dutzende hier, in verschiedenen Ställen, mit der brandgefährlichen Druse angesteckt! Der Transporter sei zu allem Überdruss wie eine Bakterienschleuder durchs Land gefahren. Die Tierfreunde („viele Pferde haben schrecklich ausgeschaut, konnten kaum vom Transporter kriechen“) sind schockiert, vermuten hinter der Hilfe für arme Schlachtpferde ein beinhartes Geschäftsmodell.

Deutscher Verkäufer putzt sich ab
Der betreffende deutsche Geschäftsmann, dessen Betrieb international Pferde schlachtet, sieht sich jetzt mit rechtlichen Forderungen aus der Steiermark konfrontiert - und droht seinerseits mit Klage. Er putzt sich ab: Er würde stets auf die Möglichkeit, „auf eigene Kosten eine Einkaufsuntersuchung“ und einen Drusetest zu machen, hinweisen. „Mitleid ist eine schöne, menschliche Sache“, so die ebenfalls betroffene Irmgard Mitteregger aus Groß St. Florian. „Aber man sollte sich unbedingt vorher informieren, sonst kann das traurig und richtig teuer werden - und Tierleid in den eigenen Bestand bringen. Und das Wichtigste: Alle Angaben anzweifeln und hinterfragen“

Christa Blümel, Kronen Zeitung

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