"Kärn-Thema"

Warum das Stadion nicht mehr zu retten sein wird

(Bild: APA/Barbara Gindl)

Immer wieder sorgt das Klagenfurter Fußballstadion für Aufregung. Rückbau - ja oder nein? Oder gar der totale Abriss? Offenbar ein Reizthema ohne Ende. In der Serie "Kärnthema" nimmt "Krone"-Chefredakteur Hannes Mößlacher dazu Stellung.

Vor beinahe einem Monat hat das Stadion als "Kärnthema" der "Kärntner Krone" für Aufregung gesorgt. Es ging darum, "warum es abgerissen werden sollte…" Weil Konzerte offenbar nicht stattfinden dürfen, weil es dort bald keinen Fußballklub mehr geben wird, und weil es eigentlich nur noch Geld kostet…
"Um Gottes Willen", hatte es damals geheißen: "Das schöne Stadion". Und: "Wir finden eine Lösung. Ganz bestimmt. Alles wird gut."

"Ufo" in dieser Größe macht wenig Sinn
Jetzt ist die Politik schon ein Stückchen weiter. Denn jetzt beginnt sie einzusehen, dass die Fertigstellung – also das "Ufo" so groß zu belassen wie es derzeit ist und eben "nur" endlich fertig zu bauen – horrend teuer wird. Und wenig Sinn macht. Denn ein Fußballklub der Zweiten Liga kann sich für so ein Stadion die Miete nicht leisten und schon gar nicht die Zuschauer bringen. Und wenn schon Konzerte, dann sind mehr als zwei im Jahr auch niemals drinnen. Und für die versprochenen ein, zwei Länderspiele wäre die Erhaltung wohl auch viel zu kostspielig.

Rot und Schwarz im Land sprechen sich jetzt also für den Rückbau aus, weil der ja vom "Bund", also von allen Steuerzahlern Österreichs statt nur jenen von Stadt Klagenfurt und Land Kärnten berappt werden würde.

Keine Großkonzerte, "nur" noch Zweitklasse-Fußball
Bürgermeister Christian Scheider (FPK) nähert sich ebenfalls diesem Gedanken, will nur noch zehn Tage zuwarten, um alle Kosten und nicht nur Schätzungen auf dem Tisch zu haben. Dann wird es wohl heißen: zurück auf 12.000 Plätze! Was wiederum bedeutet: Nix mehr mit Großkonzerten, weil ein Elton John zum Beispiel dort dann nicht mehr spiel- und finanzierbar wäre. Nix mehr mit Länderspielen, weil die Arena dann viel zu klein wäre. Also "nur" noch Zweitklasse-Fußball…

Und die Kosten? Wenn diese komplett vom "Bund" getragen würden, dann wäre das wohl ein Wunder. Denn die Bundesregierung wird Ausreden suchen und finden. "Zu lange zugewartet", wird es heißen. "Teile nicht mehr verwertbar", wird man auch hören. Oder einfach nur "schlecht verhandelt". Womit wir wieder beim ultimativen Reizthema wären: Abreißen?

von Hannes Mößlacher, "Kärntner Krone"

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