Imker appellieren:

Auf Kätzchen verzichten und Bienen retten

Tirol
24.03.2019 16:00

Für die meisten dürfen Palmkätzchen in der Osterzeit nicht fehlen. Dazu gehören jedoch auch die Bienen und bei ihnen geht es um Leben oder Tod. Der Tiroler Imkerverband empfiehlt, mit dem Schneiden der Weidenkätzchen zumindest bis zur Blüte zu warten, da es sich um einen wichtigen Futterspender handelt.

Ein fixer Bestandteil des Osterstraußes ist das Weiden- oder umgangssprachlich Palmkätzchen. Vielerorts werden die begehrten Zweige haufenweise vor der Osterzeit geschnitten. Doch was für uns nur schön anzusehen ist, ist für viele Insekten zu Ostern überlebenswichtig. Besonders für die Bienen, warnt der Tiroler Imkerverband.

Denn nach einem langen und harten Winter sind die Futterreserven der Bienenvölker aufgebraucht. Schon ab acht Grad fliegen die Insekten aus und suchen nach Nahrung. Im zeitigen Frühjahr können sie sich weniger auf Blumennektar, dafür aber normalerweise auf Pollen verlassen. Die einzigen nennenswerten Pollenspender im Frühjahr sind heimische Weiden.

Wichtige Kraftnahrung
Die Weidenpollen liefern dringend benötigte Eiweiße und Fette für die Bienenbrut im Frühjahr. „Nur wenn die Bienen am Beginn des Frühlings gut mit Pollen versorgt sind, entwickeln sich daraus starke und gesunde Völker“, erklärt Reinhard Hetzenauer, Präsident des Tiroler Imkerverbandes. Er ergänzt: „Die wiederum sind Voraussetzung für die Bestäubung vieler Kulturpflanzen und somit von großer Bedeutung für die heimische Landwirtschaft“.

Kaufen oder anpflanzen
Doch die Sträucher und Hecken werden oft vor ihrer eigentlichen Blüte geschnitten. „Viele glauben, Palmkätzchen blühen, sobald sie weiß sind. Doch das stimmt nicht. Weiden blühen erst, wenn sich die Weidenkätzchen öffnen und gelb färben“, erklärt Hetzenauer.

Wer also die Bienen nicht um ihre Kraftnahrung bringen will, sollte mit dem Beschnitt warten oder die Kätzchen in einer Gärtnerei kaufen. Die robusten Weiden können außerdem einfach angepflanzt werden. Zweige, die nach Ostern geschnitten wurden, müssen dazu nur ins Wasser gestellt werden. Man kann sie auch in die Erde stecken und ausreichend bewässern.

Mirjana Mihajlovic, Kronen Zeitung

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