Studie aus Iran zeigt:

Sehr heißer Tee erhöht Speiseröhrenkrebs-Risiko

Wissenschaft
24.03.2019 11:57

Sehr heißer Tee kann die Entstehung von Speiseröhrenkrebs fördern: Wer regelmäßig mehr als 0,7 Liter Tee bei einer Temperatur von mindestens 60 Grad trinkt, hat ein deutlich erhöhtes Risiko, an einem Plattenepithelkarzinom zu erkranken. Zu diesem Ergebnis sind iranische Wissenschaftler gekommen, die für ihre Studie Daten von mehr als 50.000 Frauen und Männern genauer unter die Lupe genommen haben.

Hinweise auf einen solchen Zusammenhang gibt es schon länger. Deshalb stuft auch die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) das „Trinken sehr heißer Getränke bei über 65 Grad Celsius“ als „möglicherweise krebserregend“ ein. Auch der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) warnt auf seiner Website im Zusammenhang mit Speiseröhrenkrebs vor sehr heißen Getränken.

50.000 Datensätze analysiert
Für ihre Untersuchung erhob ein Team unter der Leitung von Farhad Islami von der Tehran University of Medical Sciences zwischen 2004 und 2017 Daten von mehr als 50.000 teetrinkenden Frauen und Männern in der nordiranischen Provinz Golestan. Wie es den Teilnehmern erging, wurde im Durchschnitt gut zehn Jahre lang nachverfolgt. Neben den genauen Umständen des Teekonsums erfassten die Forscher sozioökonomische Daten und Ernährungsgewohnheiten.

Trainierte Mitarbeiter besuchten dazu die Studienteilnehmer in ihren Wohnungen, um die bevorzugte Trinktemperatur zu erheben. Im Untersuchungszeitraum gab es unter den Teilnehmern 317 Fälle von Plattenepithelkarzinomen, eine der beiden häufigsten Arten von Speiseröhrenkrebs. Zur möglichen Ursache schreiben die Forscher, dass die heiße Flüssigkeit Verletzungen verursachen könne, die entzündliche Prozesse im Gewebe der Speiseröhre zur Folge haben. Dabei wiederum könne das Erbgut direkt verändert oder die Bildung krebserregender Substanzen verstärkt werden - mit einem Tumor als mögliche Folge.

Nach einer Bereinigung um mögliche andere Einflussfaktoren wie Rauchen oder Alkoholkonsum ergaben sich statistisch eindeutige Zusammenhänge zwischen der Temperatur des Tees und dem Krebsrisiko. Dazu passt, dass das Krebsrisiko umso größer war, je kürzer die Zeit zwischen dem Einschenken und dem Trinken bei dem jeweiligen Teetrinker war.

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