Appell von LH Stelzer:

„Fordere Bericht und konkrete Verbesserungen!“

Oberösterreich
24.03.2019 12:30

Der „Krone“-Bericht über die Missstände im Pflegeheim St. Georgen an der Gusen mit zwei Todesfällen hat auch bei Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) die Alarmglocken laut schrillen lassen. Er verlangt von der zuständigen SPÖ-Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer eine vollständige Aufklärung und konkrete Schritte.

„Die Pflegenden und ihre Verwandten haben das Recht, dass die Gemeinde alles unternimmt, damit die Hygienebestimmungen eingehalten werden“, warnt LH Thomas Stelzer davor, die von der unabhängigen Volksanwaltschaft aufgezeigten Mängel im Pflegeheim St. Georgen auf die leichte Schulter zu nehmen. Vielmehr richtet er einen klaren Appell an Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer, SPÖ: „Ich erwarte mir von der zuständigen Landesrätin einen ausführlichen Bericht, aber auch konkrete Schritte, damit alles zur Vermeidung von Missständen unternommen wird.“

Eklatante Mängel festgestellt
Die Verfehlungen sind laut Volksanwaltschaft eklatant: Trotz zwei Todesfällen nach einer Faschingsfeier wurden strukturierte Hygienemaßnahmen nur zögerlich eingeleitet. Wohnbereichsleitungen haben keinerlei Informationen erhalten, wie sie Bewohner schützen sollen. Erst als weitere Personen erkrankten, hat die Pflegedienstleitung das Personal schriftlich aufgefordert, verpflichtend Kitteln sowie Mund- und Nasenschutz zu tragen.

Mitarbeiter oft überfordert
Die Kommission der Volksanwaltschaft hat auch eine massive Überlastung des Personal festgestellt. Aus eingesehenen Pflegeberichten geht hervor, dass sich die Mitarbeiter aus der Überforderung heraus nicht in der Lage sehen, auf Rufzeichen der Bewohner zu reagieren.

Alle einig: Personal trifft keine Schuld!
Deshalb stellt sich – so wie viele andere auch – FPÖ-Sozialsprecherin Ulrike Wall hinter das Personal: „Sie leisten tolle Arbeit. Wenn es einen Fehler gibt, liegt dieser nicht bei einzelnen Personen, sondern im System!“

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