Ortschef in der Kritik

Volle Aufklärung im Pflegeheim-Skandal gefordert

Oberösterreich
23.03.2019 09:00

Hohe Wellen hat der „Krone“-Bericht über zwei Todesfälle und viele Missstände im Pflegeheim St. Georgen/Gusen geschlagen. Dabei gerät SP-Bürgermeister Wahl in arge Bedrängnis. Nachdem er die Echtheit des Schreibens der Volksanwaltschaft in Frage stellte, streitet er weiter Verfehlungen im Heim kategorisch ab.

„Die Fachaufsicht des Landes hat keine Missstände festgestellt!“ Hartnäckig streitet SPÖ-Bürgermeister Erich Wahl grobe Verfehlungen im Gemeinde-Pflegeheim in St. Georgen an der Gusen ab. Und das, obwohl zwei Menschen gestorben sind und die Vorwürfe erdrückend sind.

Schweigen der Soziallandesrätin
„Von der Fachaufsicht des Landes wird beanstandet, dass an der Hygieneschulung nur eine geringe Anzahl an Mitarbeitern teilgenommen hat. Hier wird eine verpflichtende Schulung vorgeschrieben. Zusätzlich muss die in Karenz befindliche Hygienebeauftragte rasch nachbesetzt werden. Es liegt der Verdacht nahe, dass neben anderen Grunderkrankungen, zwei Bewohner an der Influenza verstorben sein könnten“, heißt es – etwas verkürzt – in einem Schreiben des Sozialressorts, das von SP-Landesparteichefin Birgit Gerstorfer geführt wird. Diese war gestern, Freitag, zu keiner Stellungnahme bereit.

ÖVP fordert Fakten
Im Gegensatz zu VP-Sozialsprecher Wolfgang Hattmannsdorfer, der „umgehend volle Aufklärung“ fordert. Nachsatz: „Bürgermeister Wahl muss alle Fakten auf den Tisch legen.“

Volksanwalt-Kritik für Wahl unverständlich
Wahl relativiert: „Fakt ist, dass die Landesaufsicht am 20. März im Haus war. Bereits am 7. März wurden alle notwendigen Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Influenza-Virus eingeleitet. An der Beseitigung der beanstandeten Punkte wird gearbeitet. Ich kann auch keine Mitarbeiter herzaubern.“

Klärendes Gespräch notwendig
Nicht nachvollziehbar ist für ihn die Kritik der Volksanwaltschaft. Deshalb werde er Volksanwalt Günther Kräuter zur Rede stellen. „Das Heim zu kritisieren, dass kein Pflegeplan vorliegt, obwohl nicht danach gefragt wurde, ist eigenartig!“

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