720.000-Euro-Grab
Niemand will die EU-Nacktscanner kaufen
Lokalaugenschein im düsteren Keller des EU-Parlaments in Brüssel. Zwischen geparkten Autos, dem Altpapiercontainer und dem Postbüro stehen sie: die sechs niemals im Einsatz gewesenen sogenanten Nacktscanner. Angeschafft im Jahr 2005, sollten sie im Fall einer Terrorbedrohung zum Einsatz kommen.
Das Problem: Die gesetzlichen Rahmenbedingungen fehlten. Und deshalb blieben sie eben immer – trotz 720.000 Euro Kosten – in den Kisten. Doch nicht nur die Anschaffung, auch der jetzt geplante Verkauf der umstrittenen Geräte dürfte nun zum Fiasko werden. Bei der Begutachtung verirrte sich nämlich nur ein halbes Dutzend Interessenten in die Katakomben. „Die Maschinen sind mittlerweile völlig veraltet“, so Martin Ehrenhauser, unabhängiger EU-Abgeordneter der Liste Martin, verärgert.
von Gregor Brandl, Kronen Zeitung
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