Spitalsreform

LR Tilg: „Die Versorgung wird verbessert!“

Tirol
22.03.2019 07:00

Die Spitalsreform ist derzeit das Thema im Land. Nicht nur die Politik befasst sich mit dem heißen Eisen. Auch an den Stammtischen wird landauf, landab darüber diskutiert. Die „Krone“ hat beim zuständigen Gesundheits-Landesrat Bernhard Tilg nachgefragt. Er ist überzeugt, dass die - aus finanziellen Gründen notwendige - Reform am Ende des Tages zu Verbesserungen führt.

Herr Landesrat, die Spitalsreform ist derzeit eines der großen Themen im Land. Die Tirol Kliniken verzeichneten 2018 einen Abgang von knapp 70 Millionen Euro. Mit welchen Maßnahmen wollen Sie dem entgegen wirken?
Im Herbst 2018 haben wir die Überarbeitung des Regionalen Strukturplans Gesundheit (RSG) in Auftrag gegeben. Die Zielsteuerungskommission - Land, Gemeindeverband, Gebietskrankenkasse sowie die weiteren Sozialversicherungsträger und Bund - hat die diesbezüglichen Beschlüsse gefasst. Dabei steht die Umsetzung der österreichischen Gesundheitsreform, Maßnahmen zur Spitalsentlastung und zur besseren Abstimmung medizinischer Leistungen zwischen den Krankenhäusern im Fokus. Primäres Ziel ist es, die hohe medizinische Versorgungsqualität auch in Zukunft zu gewährleisten.

Strukturen stärken

Wie geht eine Spitalsentlastung ohne Einschränkung der Patientenversorgung?
Es ist sehr wichtig, die tagesklinischen, wochenklinischen und spitalsambulanten Strukturen zu stärken. Diesbezüglich ist ein weiterer Ausbau notwendig, wie das ambulante Erstversorgungszentrum an der Klinik Innsbruck zeigt. Oder die Umsetzung von integrierten Versorgungskonzepten im Bereich Hospiz- und Palliativversorgung. Durch die Errichtung von Primärversorgungseinheiten soll die Versorgung in den ländlichen Regionen sichergestellt werden. Ein weiteres Ziel ist auch die Entlastung der Akut-Krankenhäuser in den Bezirken.

Massive Kritik an der Schließung von Natters

Die Schließung des Krankenhauses Natters sorgt teilweise für Unverständnis. Wie begründen Sie diese?
Der Expertenvorschlag zu Natters sieht vor, dass die dortigen medizinischen Leistungen aus medizinischen und medizinisch-organisatorischen Gründen nach Innsbruck und Hall verlegt werden sollen. Vorweg möchte ich festhalten, dass ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - deren Arbeit ich sehr schätze - am Standort Natters eine Jobgarantie im Verbund der Tirol Kliniken zugesichert habe. Die Beschäftigten am Standort Natters wurden von Seiten der Tirol Kliniken umgehend über das Reformvorhaben informiert. Es ist verständlich, dass Veränderungen zu Verunsicherung und Ängsten führen.

Wie wirkt sich die Spitalsreform auf die Bettenstruktur in den Tiroler Krankenhäusern aus? Gibt es zu viele Spitalsbetten in Tirol?
Es ist eine Anpassung der vollstationären Bettenstrukturen an das tirolweit ausgewogene Ausmaß notwendig. Für diesbezügliche Planungen wurde vom Land Tirol mit der EPIG GmbH ein externer Partner beauftragt. Ziel ist eine Forcierung interdisziplinärer Bettenbelegungen und ein abgestimmtes Leistungsangebot zwischen den Krankenhäusern. Anpassungen in der Organisation und in den Versorgungsformen sollen mittelfristig zu einer Entlastung des Personals führen.

Wie sehen die weiteren Schritte der Reform aus?
Diese Spitalsreform soll die Zukunft der Tiroler Spitäler auf die nächsten Jahre absichern und die medizinische Versorgungsqualität weiter erhöhen. Die Leistungsangebotsstruktur muss vor allem im Ballungsraum besser abgestimmt werden. Eine bessere Vernetzung mit der Pflege und der Ausbau von tages- und wochenklinischen Leistungen ist sehr wichtig.

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