Lederer-Elf gewinnt

Mattersburg siegt dank starkem Finish in Kärnten mit 4:2

07.03.2010 11:44

Der SV Mattersburg ist nach zuletzt zwei Spielen ohne Sieg auf die Siegerstraße zurückgekehrt – mit einem 4:2 bei Tabellenschlusslicht Austria Kärnten fiel der Erfolg für die Elf von Trainer Franz Lederer zwar auf den ersten Blick recht klar aus, doch um die drei Punkte ins Trockene zu bringen, mussten sich die Burgenländer nach einer äußerst schwachen ersten Spielhälfte gehörig steigern. Durch einen Doppelpack von Ronald Spuller sowie Treffer von Robert Waltner und Dominik Doleschal machten die Burgenländer den Sieg schließlich doch noch perfekt.

Dass die Nerven bei den Klagenfurtern ob ihrer fast schon aussichtslosen Lage blank liegen, untermauerte Dollinger bereits nach 2:51 Minuten: Der Kapitän der Elf von Coach Joze Prelogar versetzte Spuller einen Ellbogencheck und wurde von Schiedsrichter Prammer völlig zurecht ausgeschlossen. Die Kärntner kassierten damit auch im vierten Frühjahrsspiel einen Ausschluss.

Trotz Ausschluss drückend überlegene Kärntner
Am Spielverlauf änderte die numerische Unterlegenheit aber nichts, die Hausherren boten eine spielerisch gute Leistung, waren drückend überlegen und gingen auch völlig verdient in Führung. Mit einem prächtigen Linksschuss aus 25 Metern genau ins Kreuzeck stellte der Brasilianer Sandro auf 1:0 (26.). Und die Gastgeber hätten vor dem Seitenwechsel auch nachlegen können: Einen Sandro-Freistoß aus 22 Metern machte Borenitsch mit einem Reflex zunichte (39.), zudem scheiterte Pink im 1:1-Duell mit dem Mattersburg-Schlussmann nach einem herrlichen Sandro-Pass kläglich (45.).

Die Mattersburger waren vor der Pause vollkommen von der Rolle, blieben ohne jegliche Torchance. Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste – wohl nach einer ordentlichen Kabinenpredigt von Coach Franz Lederer – allerdings völlig verwandelt aus der Kabine. Schon nach einer Minute sorgte Waltner nach einem Seidl-Freistoß per Kopf für den Ausgleich (46.). Es war bereits der achte Saisontreffer für den ungarischen Stürmer, der im ersten Auswärts-Saisonduell mit den Kärntnern (3:0) alle drei Treffer erzielt hatte.

Borenitsch-Ausschuss leistet Assist zum 3:1
Nachdem Borenitsch einen Hierländer-Freistoß pariert hatte (56.), sorgten die Mattersburger mit einem Doppelpack schließlich für die Vorentscheidung: Erst brachte Spuller den SVM nach einem Waltner-Zuspiel in Front (62.), dann erhöhte Doleschal dank eines perfekt in seinen Lauf gespielten Ausschusses von Borenitsch auf 3:1 (64.). Nach dem zweiten Treffer von Spuller waren die drei Auswärtspunkte dann endgültig abgesichert. Der rechte Mittelfeldspieler schoss erneut nach einem Konter und Waltner-Zuspiel ein (74.). Ein verwandelter Elfmeter von Sandro bedeutete für die Klagenfurter nur mehr Resultatskosmetik (89.).

SK Austria kelag Kärnten - SV Mattersburg 2:4 (1:0)
Hypo-Group-Arena, 2.500, SR Prammer
Tore: Sandro (26., 89.FE); Waltner (46.), Spuller (62., 74.), Doleschal (64.)
Rote Karte: Dollinger (3./Tätlichkeit)
Gelbe Karten: Schranz, Kaufmann bzw. Spuller, Seidl, Doleschal, Chrappan
Austria Kärnten: Schranz - Troyansky, Sollbauer, Gramann, Riedl (64. Pucker)- Kaufmann (78. M. Kröpfl), Hinum, M. Dollinger, Sandro - Hierländer, Pink (67. Aleksic)
Mattersburg: Borenitsch - Farkas, Malic, Chrappan, Rath (46. Sedloski) - Spuller (86. Atan), Seidl, Mörz, Doleschal (84. Salamon)- Lindner, Waltner

Stimmen zum Spiel

Matthias Dollinger (Kärnten-Kapitän): "Es war ein Zweikampf, er hält mich zuerst, ich reiß‘ mich los und treffe ihn am Oberkörper. Es war keine gewollte Tätlichkeit, ich bin kein Spieler, der so etwas macht."

Stefan Hierländer (Kärnten-Spieler): "Wir hätten das zweite Tor machen müssen. So ist es mit nur einem Tor Vorsprung immer gefährlich. Dann haben wir drei Konter eingefahren und uns so selbst um den Erfolg gebracht."

Franz Lederer (Mattersburg-Trainer): "Die zweite Hälfte war sehr gut, von dem her war auch der Sieg verdient. Es ist mir gar nicht erklärbar, was in der ersten Hälfte passiert ist. Als Bundesligatruppe darf man sich so nicht präsentieren, mit dem Ausschluss der Kärntner haben wir uns aus dem Spiel genommen. Wir haben geglaubt, einen besonderen Fußball spielen zu müssen, haben nur reagiert, nicht agiert. Die zweite Hälfte war dann so, wie ich mir das vorstelle."