Tag des Waldes

Die „grüne Lunge der Erde“ wird massiv abgeholzt

Ausland
21.03.2019 07:30

Am Donnerstag wird der Internationale Tag des Waldes begangen. Während der heimische Forst nach der Winterpause wieder zum Leben erwacht und die ersten Frühlingsboten sowie der Bärlauch sprießen, geht es in anderen Regionen der Welt leider nicht so idyllisch zu. „Die grüne Lunge der Erde“ - der Amazonas-Regenwald - sei in Gefahr, „Tag für Tag wird sie mehr geplündert und dezimiert“, warnt Waldexperte Lukas Meus von Greenpeace.

Der Amazonas-Regenwald beherbergt fast ein Viertel aller bekannten Land- und Süßwasserspezies. Im vermutlich artenreichsten Ökosystem der Erde sind rund 5000 Tier- und etwa 40.000 Pflanzenarten beheimatet, es ist außerdem das Zuhause von 20 Millionen Menschen. Der Regenwald kann mehr als das Zehnfache der jährlichen Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe speichern. Doch die „grüne Lunge der Erde“ gerät immer mehr in Gefahr - und damit auch die artenreiche Flora und Fauna. „Denn mächtige Konzerne zerstören ihren Lebensraum. Greenpeace setzt sich für den Erhalt des Amazonas-Regenwaldes und für die Tiere dort ein“, so Lukas Meus von Greenpeace.

Stärkere Abholzung des Regenwaldes durch Machtwechsel in Brasilien 
Ein leichter Kampf wird das nicht: Seit dem Amtsantritt des rechtspopulistischen Präsidenten Jair Bolsonaro in Brasilien schreitet die Abholzung des Regenwaldes im Amazonasgebiet zügig voran. Die Rodung legte allein im Jänner - dem ersten Monat mit Bolsonaro an der Macht - um 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu. 108 Quadratkilometer Waldfläche wurden zerstört. Der Löwenanteil fiel auf Privatgelände, aber sieben Prozent betrafen auch Ländereien der indigenen Gemeinschaften und fünf Prozent ausgewiesene Naturschutzgebiete, berichtete das Forschungsinstitut Imazon.

Landwirtschaft und Industrie breiten sich im Regenwald aus
Der Regenwald werde immer mehr zum Industriegebiet, warnt Greenpeace in einer aktuellen Aussendung, „weil riesige Bergbaukonzerne und Rinderfarmen immer mehr Platz im Wald beanspruchen“.

Erde grüner als vor 20 Jahren - dennoch dringender Handlungsbedarf
Doch es gibt auch gute Nachrichten: Die Welt ist heute ein grünerer Ort als noch vor 20 Jahren, das zeigen Satellitenaufnahmen. Das liege laut Greenpeace vor allem an den Bemühungen Chinas und Indiens. Im Reich der Mitte gebe es ambitionierte Aufforstungsprogramme und in beiden Ländern sei die Landwirtschaft durch Bewässerung intensiviert worden.

Die Forscher konnten eine Zunahme der Grünfläche um fünf Prozent feststellen. Auf China alleine entfiel ein Viertel des Zuwachses. Allerdings: Dieser Gewinn an Grünflächen könne den Verlust der natürlichen Vegetation in tropischen Regionen wie in Brasilien nicht kompensieren, hieß es.

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